: Grün geht unter
Betr.: „Lass die Straße ‚rein‘“, taz bremen vom 31.3.2003
Der Begeisterung über den neuen Wohnhausbau an der Schwachhauser Heerstraße, die ich durchaus verstehe, möchte ich einen generellen Gesichtspunkt zu bedenken geben, den der große Architekt Egon Eiermann für seine Bauten umsetzte: Er schuf Bauten in angenehmem Grau, denn der Grauton der Baukörper lässt die Architektur zurücktreten und steigert die Farben des umgebenden Baumbestandes. Nach Eiermanns Auffassung steht ‚ein in dunklen Tönen gehaltener Bau der (Badener) Landschaft besser an als die Putzbauten mit ihrem ewigen Weiß (...), die das Grün wie mit Haifischzähnen zerhacken, anstatt es zu binden.‘ Dies fiel mir beim Blick auf das Haus des Architekten Sommer ein, das die Umgebung durch sein Weiß völlig dominiert. Da geht die ‚umgebende parkartige Gartenlandschaft mit altem Baumbestand‘, wie der taz-Autor sie beschreibt, leider unter. Dabei hätte der Bau diese Dominanz gar nicht nötig, er wäre weniger grellweiß mindestens so wirkungsvoll wie jetzt. Barbara Hartz-Bentrup