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Großhandel macht großen Umsatz

■ Noch nie so wenig Pessimismus in der Branche

„Kraftvoll und zuversichtlich“ sei die Stimmung im norddeutschen Groß- und Außenhandel, stellte Volker Schmidtchen, Sprecher des zuständigen Unternehmens- und Arbeitgeberverbandes Großhandel, Außenhandel, Dienstleistung (AGA), gestern vor der Bremer Landespressekonferenz fest. Mit einer Umsatzsteigerung von 8,4 Prozent im dritten Quartal 1990 gegenüber dem Vorjahreszeitraum wurde jetzt der größte Zuwachs seit acht Jahren verzeichnet.

Auch im kommenden halben Jahr erwarten über die Hälfte der rund 3.400 Mitgliedsunternehmen der AGA weitere Umsatzsteigerungen. Nur weniger als fünf Prozent der Unternehmer rechnen mit sinkenden Umsätzen. Schmidtchen: „So wenig Pessimismus hatten wir noch nie.“

Der Importhandel erzielte mit 10,7 Prozent die höchste Zuwachsrate, weil die Industriekapazitäten in der Bundesrepublik zur Versorgung der gestiegenen Nachfrage in der ehemaligen DDR nicht ausreichten. Die große Nachfrage in den fünf neuen Bundesländern führte auch beim Binnengroßhandel zu einem Umsatzplus von 10,2 Prozent.

Im Exporthandel dagegen kam es im dritten Quartal bedingt durch die Konjunkturabschwächung in den USA, den Dollarkursverfall und das Irak-Embargo zu einem Absatzrückgang von 0,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr. „Stagnation auf hohem Niveau“, freute sich Schmidtchen auch darüber.

Insgesamt verfügten 70 Prozent der AGA-Mitgliedsunternehmen zur Zeit über Geschäftsbeziehungen in den neuen Bundesländern. Diese richteten sich im Interesse des Großhandels vornehmlich auf Mecklenburg/ Vorpommern, erklärte der Vizepräsident der AGA, Uwe Mehrtens. Allerdings seien die Handelsströme noch sehr unausgewogen. Während die Ausfuhren in die ehemalige DDR rund 80 Prozent ausmachten, hätten die Einfuhren nur einen Anteil von 20 Prozent. taz/dpa

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