: Großer Atombruder
■ Rußland zahlt für AKW Mochovce
Berlin (taz) – Russische Atomkraftgegner sind sicher, daß die Slowakei das Atomkraftwerk Mochovce mit russischer Hilfe zu Ende bauen wird. Nach Auskunft der „Anti-Nuclear-Campaign of Socio-Ecological Union“ liegt ein entsprechendes Abkommen unterschriftsreif in Bratislava vor. Mit einem Kredit von 80 Millionen US- Dollar will die russische Regierung das umstrittene Projekt finanzieren. Das Hilfsangebot geht seinerseits auf ein Abkommen über den Bau eines Atomkraftwerkes in Mochovce zurück, das 1980 zwischen der damaligen Sowjetunion und der Tschechoslowakei abgeschlossen worden war.
Nach dem neuen Vertrag würde Rußland 50 Millionen US-Dollar in bar für den Fertigbau der beiden Reaktoren vom Typ WWER überweisen, weitere 30 Millionen Dollar sollen in Form von technischer Hilfe zur Verfügung gestellt werden. Im Gegenzug würde die Slowakei garantieren, daß sie die nuklearen Brennstoffe ausschließlich aus Rußland bezieht, und zwar nicht nur für Mochovce, sondern auch für alle anderen Atomkraftwerke auf ihrem Staatsgebiet. Westliche Staaten hatten ihre Hilfszusagen für Mochovce an die Bedingung gebunden, daß das ältere, heute slowakische AKW von Bohunice stillgelegt wird. nh
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen