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Großdemo in BerlinComeback der Anti-Atom-Bewegung

Zur Demonstration nach Berlin kamen rund 50.000 Atomkraftgegner aus ganz Deutschland. Mehr als vom Veranstalter erwartet. Für die Grünen war es ein grandioser Wahlkampfauftakt.

Ironischer Protest während der Anti-AKW-Demo in Berlin. Bild: ap

Die Anti-Atom-Bewegung demonstriert neue Stärke. Mehr als 50.000 Atomkraftgegner aus dem gesamten Bundesgebiet haben am Samstag die Berliner Innenstadt bevölkert – und damit deutlich mehr als zuvor erwartet. Begleitet wurde der Demonstrationszug von 50 Traktoren aus dem niedersächsischen Wendland. „Statt der Renaissance der Atomkraft erleben wir die Renaissance der Anti-Atom-Bewegung", rief der langjährige Anti-Atom-Aktivist Wolfgang Ehmke von der Bürgerinitiative Umwelt Lüchow-Dannenberg auf der Abschlusskundgebung vor dem Brandenburger Tor den Demonstranten entgegen.

Martin Donat, stellvertretender Landrat des Landkreises Lüchow-Dannenberg, sprach von der größten Anti-Atom-Demonstration seit 1986 – dem Jahr des GAUs von Tschernobyl.

Der bunte Zug der Demonstranten wurde beherrscht von gelb-roten Fahnen mit dem Schriftzug "Atomkraft? Nein danke". Viele der Traktoren zogen Anhänger. Ein Wagen war mit gelben Fässern beladen. Darauf standen große Puppen in Anzügen und mit Schweineköpfen in kämpferischen Posen, die Fahnen schwenkten. „Der Trog bleibt, die Schweine wechseln", war an den Wagenseiten zu lesen.

Bereits am frühen Morgen war die Hauptverkehrsader vom Westen in die Innenstadt von einem kilometerlangen Treck blockiert. Rund 400 Traktoren hatten sich vom Wendland auf den Weg nach Berlin gemacht und die Nacht vor den Toren der Hauptstadt verbracht. Unter dem Motto „Mal richtig abschalten“ bildete die Großdemonstration am Samstag den Höhepunkt des so genannten Gorleben-Trecks.

Die von Umweltverbänden und Bürgerinitiativen getragene Demonstration forderte die Stilllegung aller Atomkraftwerke und einen Verzicht auf das geplante Atommüllendlager Gorleben im Wendland. Die 350 Traktoren, die nicht im Demonstrationszug mitfahren durften, nahmen Aufstellung vor dem Brandenburger Tor.

Zugleich war die Demo ein lautstarker Protest gegen eine mögliche Koalition aus Union und FDP, die beide für eine längere Laufzeit eintreten – und eine zentrale Wahlkampfveranstaltung für die Grünen. Neben den vielen gelben Bannern mit der Anti-Atom-Sonne dominierte die Farbe Grün. Die Bundesgeschäftsführerin der Grünen, Steffi Lemke, sprach von „mindestens 5.000“ Demonstranten, die allein von ihrer Partei kamen. Die roten Fahnen der SPD und der Linkspartei waren weit weniger präsent.

„Wir freuen uns über alle, die sich am Protest beteiligen“, sagte der Sprecher der Demonstration, Jochen Stay. „Trotzdem legen wir Wert auf unsere parteipolitische Unabhängigkeit." Auf der Kundgebungsbühne durften Parteipolitiker nicht sprechen. Lemke zeigte sich dennoch begeistert über die hohe Teilnehmerzahl. Die Menschen hätten den Ernst der Lage erkannt, so die Grünen-Geschäftsführerin. Komme es zu einer schwarz-gelben Mehrheit, drohe dem Land ein Ausstieg aus dem Ausstieg.

Zugleich war die Demonstration ein Treffen der Generationen. Atomkraftgegner mit grauen Haaren zogen gemeinsam mit jungen Schülerinnen und Schülern durch die Straßen. Auch die Abschlusskundgebung zeigte, wie der Widerstand gegen Atomkraft von einer Generation an die nächste weiter gegeben wird. Als Redner trat unter anderem Heinrich Pothmer auf, der vor 30 Jahren beim legendären Treck der Gorlebener Bauern nach Hannover gesprochen hatte. Er reichte das Mikrofon jedoch gleich an seinem 25-jährigen Sohn Fritz weiter. „Eigentlich sind die Trecker, mit denen wir heute hier sind nicht zum demonstrieren gebaut und werden auf den Höfen dringend gebraucht“, sagte der Jungbauer, „gerade jetzt zur Kartoffelernte“. „Aber wir können nicht anders“, rief Pothmer der jubelnden Menge entgegen. „Der politische Irrsinn zwingt uns wieder auf die Straße.“

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36 Kommentare

 / 
  • P
    Philippe

    Also, der Artikel schön und gut, aber dass zwischen den Absätzen Werbung von Vattenfall ist, finde ich äußerst unpassend!!!!!!!!!!

  • H
    hardenhof

    Diese überholte Diskussion die hier geführt wird irritiert mich. Das sind doch alles Argumente die wir schon in den 80èrn ausgetauscht haben. Atomkraft ist überflüssig und birgt dazu noch das unkalkulierbare Risiko in sich !

    Keiner erwähnt hier den gigantischen Energieüberschuß der täglich erzeugt wird. Warum wird hier nicht auch das riesige Energieeinsparpotential erwähnt das möglich ist ?

     

    -Wie gesagt die Diskussion ist gelaufen, das Ergebnis ist klar und hat sogar eine breite Gesellschaftliche Mehrheit !-

    Der Ausstieg ist beschlossen und möglich !!!!

  • V
    vic

    @ Erst wissen, dann demonstrieren

     

    Erst richtig wissen, dann posten.

    Ihr statement ist leider längst nicht mehr auf der Höhe der technischen und wissenschaftlichen Möglichkeiten.

    Aber sie haben sich echt Mühe gegeben.

  • L
    Linkshänder

    In den Städten, auf Demos, in den Dörfern plädieren sie gegen Atomkraft. Aber wenn es um Koalitionen, Macht, Geld geht, sind ihre Werte vergessen. Auf Bundesebene muss die Grüne für ihre Fehleistungen von 1998-2005, belohnt werden. Mit Stimmverlusten, wie die SPD. Liebe langjährige Grünen sympatisanten: Die Grüne steht für, Atomlobby, Hartz IV (gegen Grundgesetz), Lohndumping und Finanzkrise. Sie haben in der Koalition mit der SPD die Weichen gestellt. Seht euch bei Abgeordnetenwatch, Linksfraktion.de, wie die Grünen abgestimmt haben, wenn es um Krieg(Umweltzerstörung in Afghanistan, Kosovo), Biowaffen, die dazu führen das mehr missgebildete Kinder im Irak und Afghanistan geboren werden), Hartz IV ect pp. Sie reden viel halten wenig. Ich wähle diese etablierten Parteien nicht. Ich stehe für Frieden, soziale Gerechtigkeit und Solidarität mit den Mitmenschen. Ihr habt es am 27.09.2009 in der Hand.

  • J
    Juli

    Das eine Demo gegen Atomenergie zu einem Wahlkampfauftakt für die Grünen umgelogen werden kann - wer hätte das noch vor 10 Jahren gedacht. Damals nämlich hätte eben diese Partei die Chance gehabt, der Atomenergie den Todesstoß zu versetzen. Doch stattdessen entschied man sich für ein Ausstiegsgesetz, dessen offenkundige Dysfunktionalität schon damals allen wachen Geistern nicht verborgen geblieben ist.

     

    Wer gegen Atomenergie ist, sollte jedenfalls nicht auf die Bündnisgrünen setzen. Bei denen reicht es höchstens für Solarpanzer....

  • M
    mathias

    Ja, das war wohl sehr beeindruckend, eine Demo 3 Wochen vor der Wahl mit so vielen Teilnehmern.

    Jetzt kommt es wohl darauf an, schwarz-gelb mit all seinen negativen Begleiterscheinungen ( nicht nur atomtechnisch, sondern auch in anderer Hinsicht )zu verhindern; dann jedoch sollte eine Politik gemacht werden, die den dann Regierenden einiges abverlangen dürfte, um ein Wischi-Waschi wie bei Rot-Grün zwischen 1998 und 2005 nicht noch einmal aufkommen zu lassen.....

    Der Druck muß aufrechterhalten werden...

  • J
    Josef

    @Twz

    1. Der Müll ist da aber mit jeder stunde wird es mehr!

    Und wie man an asse sieht ist ein Salzstock ungeignet!

    Auch im Salzstock gorleben ist die Gefahr das Wasser eindringt!

    Wir haben nicht gegen Endlager generell (den wie sie sagten irgendwo muss der Müll ja hin) sondern gegen das Endlager in Gorleben demonstriert!

    2. Weltweit ist Atomstrom zu 3% an der Energieerzeugung beteiligt alternative Energien hingegen schon zu 13% und Atomstrom ist auch nur zu 16% an der Stromerzeugung beteiligt!

     

    Und sind zurzeit jede Menge Atomkreftwerke nicht am laufen und trotzdem wird Atomstrom exportiert!

     

    LG Josef W..

     

    PS: Wir demonstrieren vorerst ja auch nur für die Stilllegung der Atomkraftwerke in Deutschland.

  • E
    elfau

    Die Intention der Demo ist nicht, gegen Endlager an sich zu demonstrieren, sondern gegen die weitere Produktion von Atommüll und der Benutzung von, wie Asse eindrucksvoll zeigt, unsicheren Lagerstätten. Überhaupt ist es ziemlich verwegen überhaupt von Endlagern zu sprechen, da keiner sagen kann, wie sich Bergwerke, Salzstöcke o.ä. in den nächsten Jahrhunderten verhalten.

     

    Und Deutschland ist ganz sicher nicht mehr auf Atomkraft angewiesen. Nachdem Krümmel nach 2 Tagen wieder vom Netz ging, wurden grade mal 50% der installierten AKW-Leistung abgerufen. Außerdem ist Deutschland Stromexporteur und an der Börse kommt es vor, dass der Strompreis nachts unter 0 sinkt, was ein eindeutiges Zeichen für ein Überangebot ist!

  • T
    Twz

    Leider ist die Intention dieser Demo viel zu kurzsichtig!

     

    1. Der Müll ist da und muss irgendwo gelagert werden, es muss also ein Endlager geben um diese Tatsache kommt nicht herum. Daher ist es nicht sonderlich clever gegen Endlager zu protestieren.

     

    2. Gegen Atomkraft zu sein ist schon und gut und das langfristige Ziel kann es nur sein eine alternative Energieversorgung zu etablieren.

    Die sofortige Abschaltung zu fordern ist aber einfach zu kurzsichtig gedacht. Es ist heute nunmal so das wir einen großen Teil unseres Stromes aus Atomkraft generieren, diese Infrastruktur einfach mal so zu ersetzen ist schlicht unmöglich.

     

    Bei allem Idealismus sollte man sich auch mal mit der Realität befassen! Der Atomkurs wurde vor Jahren eingeschlagen, heute kann es nur das Ziel sein diese Problem so gut wie möglich zu lösen. Das geht aber nicht mit schnell Schüssen... sondern nur mit viel Geld und Forschung... und nicht in mal eben in 10 -15 Jahren...

     

    Nochmal um es deutlich zu machen ich bin kein Fan von Atomkraft, aber auch kein Fan von kurzsichtigen Schnellschusslösungen die nur mehr Probleme schaffen als sie lösen.

  • T
    Twz

    Leider ist die Intention dieser Demo viel zu kurzsichtig!

     

    1. Der Müll ist da und muss irgendwo gelagert werden, es muss also ein Endlager geben um diese Tatsache kommt nicht herum. Daher ist es nicht sonderlich clever gegen Endlager zu protestieren.

     

    2. Gegen Atomkraft zu sein ist schon und gut und das langfristige Ziel kann es nur sein eine alternative Energieversorgung zu etablieren.

    Die sofortige Abschaltung zu fordern ist aber einfach zu kurzsichtig gedacht. Es ist heute nunmal so das wir einen großen Teil unseres Stromes aus Atomkraft generieren, diese Infrastruktur einfach mal so zu ersetzen ist schlicht unmöglich.

     

    Bei allem Idealismus sollte man sich auch mal mit der Realität befassen! Der Atomkurs wurde vor Jahren eingeschlagen, heute kann es nur das Ziel sein diese Problem so gut wie möglich zu lösen. Das geht aber nicht mit schnell Schüssen... sondern nur mit viel Geld und Forschung... und nicht in mal eben in 10 -15 Jahren...

     

    Nochmal um es deutlich zu machen ich bin kein Fan von Atomkraft, aber auch kein Fan von kurzsichtigen Schnellschusslösungen die nur mehr Probleme schaffen als sie lösen.

  • A
    Alexander

    Es war wunderbar!!!

    Stoppt die Atommafia...

  • F
    Florian

    Wie haben viel erreicht. Die Anti-Atom-Bewegung ist jetzt schon der Wahlsieger der Herzen!

  • T
    tageslicht

    Liebe taz!

     

    Warum, oh Du wertvolle Zeitung, musst Du Dich immer wieder als Hauspostille der Grünen prostituieren?

     

    Es ist schlichter Blödsinn, dass die Grünen die Demo dominiert haben, genau wie es falsch ist, die Zahl der Anhänger der Linken und der Spd gleich zu setzen wie hier geschehen.

     

    Der rote Block der Linken was mindestens so stark wie der der Grünen. Aber im gegensatz zu letzteren genehmigen die Linken nicht den Bau völlig überdimensionierter Kohlekraftwerke.

     

    Die taz ist eine gute Zeitung und hat es nicht nötig, so hartnäckig Werbung für die Grünen zu machen. Das nimmt in den letzten Tagen einfach Überhand.

  • P
    Paul

    Dass LINKE und SPD-Fahnen weniger präsent waren hing schlicht und ergreifend damit zusammen, dass in Frankfurt/Main gleichzeitig eine IG Metall, und in Neuruppin und Dortmund je eine Nazidemo war. Wahrscheinlich waren dort weitaus mehr LINKE und SPD-Fahnen und weniger Grüne-Fahnen

  • V
    vattenfall-nicht-fan

    okay die taz lässt bei der berichterstattung zur demo zwar nicht wie die tagesschau als erstes die csu sprechen um dem dann steinmeier gelaber entgegenzusetzen.

     

    ABER VATTENFALL WERBUNG?!?!

     

    das ist ziemlich makaber. wenn ihr geld braucht, was kommt als nächstes? rwe-popups, in denen das umweltengagement dieses zukunfstgerichteten unternehmens beschrieben wird? so quasi als gegendarstellung zu all der bösenbösen polemik der ököfreaks gegen die unschuldigen und gutwilligen stromkonzernchen?

  • W
    wendland

    ist es nicht ein bischen absurd, mit hunderten treckern, die allein für diese demo zigtausende liter fossilen brennstoffes verbrauchten, gegen atomenergie - als derzeit einzig praktikabler alternative für flächen- und kostendeckende energieversorgung - aufzufahren?

  • EW
    Erst wissen, dann demonstrieren

    Ich kann die Abneigung gegenüber Atomkraft verstehen, auch wenn ich sei nicht für riskant halte (solange die Kraftwerke in Deutschland stehen). Jegliche Strahlenbelastung die mehr auf der Erde wirkt, sei sie auch noch so klein, sorgt für höhere Mutationsraten der Zellen. In tausenden von Jahren irgendwann vielleicht einmal ein Problem.

    Dennoch ist die Atomenergie die höchste Technologie, welche die Menschheit je entwickelt hat. Darüberhinaus führt der Weg über Kernschmelze hoffentlich irgendwann zur Kernfusion, die kostenintensive, grüne Energie überflüssig machen wird.

    Bis dahin gibt es jedoch keine sinnvolle Alternative zur Atomkraft.

    - Die Möglichkeiten der Energiegewinnung durch Wasser sind in Europa erschöpft.

    - Windenergieanlagen sind unzuverlässig und liefern Strom wenn ihn keiner braucht (hohe Windgeschw. in Europa Nachts und Vormittags) was eine Zwischenspeicherung in Wasserpumpstationen nötig macht (das senkt den Wirkungsgrad erheblich) außerdem müssen ja doch Atom- und Kohlekraftwerke nebenbei laufen um die stetige Energieversorgung zu sichern. Diese Großkraftwerke haben einen sinnvollen Wirkungsgrad nur unter Volllast, dies wird nicht erreicht, also Atomstrom durch alternative Energien verteuert.

    - Photovoltaik hat eine sehr begrenzte Lebensdauer und erst heute ist der Punkt erreicht wo solche Anlagen in ihrer Lebenszeit mehr Energie liefern als Primärenergie (aus Atom- und Kohlekraft übrigens) vorher in sie reingesteckt.

     

    Ist der Verzicht auf Atom sinnvoll?

     

    Wir haben !noch keine! Alternative, hochwahrscheinlich auch nicht in 10 Jahren, spätestens dann ist der Automausstieg schon lange kein Thema mehr, den die SPD genutzt hat um ein weiteres Überlaufen der Wähler zu den Grünen einzudämmen...

  • MK
    markus kremer

    wirklich klasse, so eine rege beteiligung! die atomenergie hat ausgespielt! es wird höchste zeit, dass wie endgültig auf einen nachhaltigen und umweltfreundlichen energiemix umstellen. dies war genau die richtige deminstration zu genau dem richtigen thema und genau dem richtigen zeitpunkt (vor den bundestagswahlen). wer unter diesen umständen noch schwarz-gelb wählen kann, hat noch immer nicht begriffen, was die stunde geschlagen hat!

  • P
    Philippe

    Also, der Artikel schön und gut, aber dass zwischen den Absätzen Werbung von Vattenfall ist, finde ich äußerst unpassend!!!!!!!!!!

  • H
    hardenhof

    Diese überholte Diskussion die hier geführt wird irritiert mich. Das sind doch alles Argumente die wir schon in den 80èrn ausgetauscht haben. Atomkraft ist überflüssig und birgt dazu noch das unkalkulierbare Risiko in sich !

    Keiner erwähnt hier den gigantischen Energieüberschuß der täglich erzeugt wird. Warum wird hier nicht auch das riesige Energieeinsparpotential erwähnt das möglich ist ?

     

    -Wie gesagt die Diskussion ist gelaufen, das Ergebnis ist klar und hat sogar eine breite Gesellschaftliche Mehrheit !-

    Der Ausstieg ist beschlossen und möglich !!!!

  • V
    vic

    @ Erst wissen, dann demonstrieren

     

    Erst richtig wissen, dann posten.

    Ihr statement ist leider längst nicht mehr auf der Höhe der technischen und wissenschaftlichen Möglichkeiten.

    Aber sie haben sich echt Mühe gegeben.

  • L
    Linkshänder

    In den Städten, auf Demos, in den Dörfern plädieren sie gegen Atomkraft. Aber wenn es um Koalitionen, Macht, Geld geht, sind ihre Werte vergessen. Auf Bundesebene muss die Grüne für ihre Fehleistungen von 1998-2005, belohnt werden. Mit Stimmverlusten, wie die SPD. Liebe langjährige Grünen sympatisanten: Die Grüne steht für, Atomlobby, Hartz IV (gegen Grundgesetz), Lohndumping und Finanzkrise. Sie haben in der Koalition mit der SPD die Weichen gestellt. Seht euch bei Abgeordnetenwatch, Linksfraktion.de, wie die Grünen abgestimmt haben, wenn es um Krieg(Umweltzerstörung in Afghanistan, Kosovo), Biowaffen, die dazu führen das mehr missgebildete Kinder im Irak und Afghanistan geboren werden), Hartz IV ect pp. Sie reden viel halten wenig. Ich wähle diese etablierten Parteien nicht. Ich stehe für Frieden, soziale Gerechtigkeit und Solidarität mit den Mitmenschen. Ihr habt es am 27.09.2009 in der Hand.

  • J
    Juli

    Das eine Demo gegen Atomenergie zu einem Wahlkampfauftakt für die Grünen umgelogen werden kann - wer hätte das noch vor 10 Jahren gedacht. Damals nämlich hätte eben diese Partei die Chance gehabt, der Atomenergie den Todesstoß zu versetzen. Doch stattdessen entschied man sich für ein Ausstiegsgesetz, dessen offenkundige Dysfunktionalität schon damals allen wachen Geistern nicht verborgen geblieben ist.

     

    Wer gegen Atomenergie ist, sollte jedenfalls nicht auf die Bündnisgrünen setzen. Bei denen reicht es höchstens für Solarpanzer....

  • M
    mathias

    Ja, das war wohl sehr beeindruckend, eine Demo 3 Wochen vor der Wahl mit so vielen Teilnehmern.

    Jetzt kommt es wohl darauf an, schwarz-gelb mit all seinen negativen Begleiterscheinungen ( nicht nur atomtechnisch, sondern auch in anderer Hinsicht )zu verhindern; dann jedoch sollte eine Politik gemacht werden, die den dann Regierenden einiges abverlangen dürfte, um ein Wischi-Waschi wie bei Rot-Grün zwischen 1998 und 2005 nicht noch einmal aufkommen zu lassen.....

    Der Druck muß aufrechterhalten werden...

  • J
    Josef

    @Twz

    1. Der Müll ist da aber mit jeder stunde wird es mehr!

    Und wie man an asse sieht ist ein Salzstock ungeignet!

    Auch im Salzstock gorleben ist die Gefahr das Wasser eindringt!

    Wir haben nicht gegen Endlager generell (den wie sie sagten irgendwo muss der Müll ja hin) sondern gegen das Endlager in Gorleben demonstriert!

    2. Weltweit ist Atomstrom zu 3% an der Energieerzeugung beteiligt alternative Energien hingegen schon zu 13% und Atomstrom ist auch nur zu 16% an der Stromerzeugung beteiligt!

     

    Und sind zurzeit jede Menge Atomkreftwerke nicht am laufen und trotzdem wird Atomstrom exportiert!

     

    LG Josef W..

     

    PS: Wir demonstrieren vorerst ja auch nur für die Stilllegung der Atomkraftwerke in Deutschland.

  • E
    elfau

    Die Intention der Demo ist nicht, gegen Endlager an sich zu demonstrieren, sondern gegen die weitere Produktion von Atommüll und der Benutzung von, wie Asse eindrucksvoll zeigt, unsicheren Lagerstätten. Überhaupt ist es ziemlich verwegen überhaupt von Endlagern zu sprechen, da keiner sagen kann, wie sich Bergwerke, Salzstöcke o.ä. in den nächsten Jahrhunderten verhalten.

     

    Und Deutschland ist ganz sicher nicht mehr auf Atomkraft angewiesen. Nachdem Krümmel nach 2 Tagen wieder vom Netz ging, wurden grade mal 50% der installierten AKW-Leistung abgerufen. Außerdem ist Deutschland Stromexporteur und an der Börse kommt es vor, dass der Strompreis nachts unter 0 sinkt, was ein eindeutiges Zeichen für ein Überangebot ist!

  • T
    Twz

    Leider ist die Intention dieser Demo viel zu kurzsichtig!

     

    1. Der Müll ist da und muss irgendwo gelagert werden, es muss also ein Endlager geben um diese Tatsache kommt nicht herum. Daher ist es nicht sonderlich clever gegen Endlager zu protestieren.

     

    2. Gegen Atomkraft zu sein ist schon und gut und das langfristige Ziel kann es nur sein eine alternative Energieversorgung zu etablieren.

    Die sofortige Abschaltung zu fordern ist aber einfach zu kurzsichtig gedacht. Es ist heute nunmal so das wir einen großen Teil unseres Stromes aus Atomkraft generieren, diese Infrastruktur einfach mal so zu ersetzen ist schlicht unmöglich.

     

    Bei allem Idealismus sollte man sich auch mal mit der Realität befassen! Der Atomkurs wurde vor Jahren eingeschlagen, heute kann es nur das Ziel sein diese Problem so gut wie möglich zu lösen. Das geht aber nicht mit schnell Schüssen... sondern nur mit viel Geld und Forschung... und nicht in mal eben in 10 -15 Jahren...

     

    Nochmal um es deutlich zu machen ich bin kein Fan von Atomkraft, aber auch kein Fan von kurzsichtigen Schnellschusslösungen die nur mehr Probleme schaffen als sie lösen.

  • T
    Twz

    Leider ist die Intention dieser Demo viel zu kurzsichtig!

     

    1. Der Müll ist da und muss irgendwo gelagert werden, es muss also ein Endlager geben um diese Tatsache kommt nicht herum. Daher ist es nicht sonderlich clever gegen Endlager zu protestieren.

     

    2. Gegen Atomkraft zu sein ist schon und gut und das langfristige Ziel kann es nur sein eine alternative Energieversorgung zu etablieren.

    Die sofortige Abschaltung zu fordern ist aber einfach zu kurzsichtig gedacht. Es ist heute nunmal so das wir einen großen Teil unseres Stromes aus Atomkraft generieren, diese Infrastruktur einfach mal so zu ersetzen ist schlicht unmöglich.

     

    Bei allem Idealismus sollte man sich auch mal mit der Realität befassen! Der Atomkurs wurde vor Jahren eingeschlagen, heute kann es nur das Ziel sein diese Problem so gut wie möglich zu lösen. Das geht aber nicht mit schnell Schüssen... sondern nur mit viel Geld und Forschung... und nicht in mal eben in 10 -15 Jahren...

     

    Nochmal um es deutlich zu machen ich bin kein Fan von Atomkraft, aber auch kein Fan von kurzsichtigen Schnellschusslösungen die nur mehr Probleme schaffen als sie lösen.

  • A
    Alexander

    Es war wunderbar!!!

    Stoppt die Atommafia...

  • F
    Florian

    Wie haben viel erreicht. Die Anti-Atom-Bewegung ist jetzt schon der Wahlsieger der Herzen!

  • T
    tageslicht

    Liebe taz!

     

    Warum, oh Du wertvolle Zeitung, musst Du Dich immer wieder als Hauspostille der Grünen prostituieren?

     

    Es ist schlichter Blödsinn, dass die Grünen die Demo dominiert haben, genau wie es falsch ist, die Zahl der Anhänger der Linken und der Spd gleich zu setzen wie hier geschehen.

     

    Der rote Block der Linken was mindestens so stark wie der der Grünen. Aber im gegensatz zu letzteren genehmigen die Linken nicht den Bau völlig überdimensionierter Kohlekraftwerke.

     

    Die taz ist eine gute Zeitung und hat es nicht nötig, so hartnäckig Werbung für die Grünen zu machen. Das nimmt in den letzten Tagen einfach Überhand.

  • P
    Paul

    Dass LINKE und SPD-Fahnen weniger präsent waren hing schlicht und ergreifend damit zusammen, dass in Frankfurt/Main gleichzeitig eine IG Metall, und in Neuruppin und Dortmund je eine Nazidemo war. Wahrscheinlich waren dort weitaus mehr LINKE und SPD-Fahnen und weniger Grüne-Fahnen

  • V
    vattenfall-nicht-fan

    okay die taz lässt bei der berichterstattung zur demo zwar nicht wie die tagesschau als erstes die csu sprechen um dem dann steinmeier gelaber entgegenzusetzen.

     

    ABER VATTENFALL WERBUNG?!?!

     

    das ist ziemlich makaber. wenn ihr geld braucht, was kommt als nächstes? rwe-popups, in denen das umweltengagement dieses zukunfstgerichteten unternehmens beschrieben wird? so quasi als gegendarstellung zu all der bösenbösen polemik der ököfreaks gegen die unschuldigen und gutwilligen stromkonzernchen?

  • W
    wendland

    ist es nicht ein bischen absurd, mit hunderten treckern, die allein für diese demo zigtausende liter fossilen brennstoffes verbrauchten, gegen atomenergie - als derzeit einzig praktikabler alternative für flächen- und kostendeckende energieversorgung - aufzufahren?

  • EW
    Erst wissen, dann demonstrieren

    Ich kann die Abneigung gegenüber Atomkraft verstehen, auch wenn ich sei nicht für riskant halte (solange die Kraftwerke in Deutschland stehen). Jegliche Strahlenbelastung die mehr auf der Erde wirkt, sei sie auch noch so klein, sorgt für höhere Mutationsraten der Zellen. In tausenden von Jahren irgendwann vielleicht einmal ein Problem.

    Dennoch ist die Atomenergie die höchste Technologie, welche die Menschheit je entwickelt hat. Darüberhinaus führt der Weg über Kernschmelze hoffentlich irgendwann zur Kernfusion, die kostenintensive, grüne Energie überflüssig machen wird.

    Bis dahin gibt es jedoch keine sinnvolle Alternative zur Atomkraft.

    - Die Möglichkeiten der Energiegewinnung durch Wasser sind in Europa erschöpft.

    - Windenergieanlagen sind unzuverlässig und liefern Strom wenn ihn keiner braucht (hohe Windgeschw. in Europa Nachts und Vormittags) was eine Zwischenspeicherung in Wasserpumpstationen nötig macht (das senkt den Wirkungsgrad erheblich) außerdem müssen ja doch Atom- und Kohlekraftwerke nebenbei laufen um die stetige Energieversorgung zu sichern. Diese Großkraftwerke haben einen sinnvollen Wirkungsgrad nur unter Volllast, dies wird nicht erreicht, also Atomstrom durch alternative Energien verteuert.

    - Photovoltaik hat eine sehr begrenzte Lebensdauer und erst heute ist der Punkt erreicht wo solche Anlagen in ihrer Lebenszeit mehr Energie liefern als Primärenergie (aus Atom- und Kohlekraft übrigens) vorher in sie reingesteckt.

     

    Ist der Verzicht auf Atom sinnvoll?

     

    Wir haben !noch keine! Alternative, hochwahrscheinlich auch nicht in 10 Jahren, spätestens dann ist der Automausstieg schon lange kein Thema mehr, den die SPD genutzt hat um ein weiteres Überlaufen der Wähler zu den Grünen einzudämmen...

  • MK
    markus kremer

    wirklich klasse, so eine rege beteiligung! die atomenergie hat ausgespielt! es wird höchste zeit, dass wie endgültig auf einen nachhaltigen und umweltfreundlichen energiemix umstellen. dies war genau die richtige deminstration zu genau dem richtigen thema und genau dem richtigen zeitpunkt (vor den bundestagswahlen). wer unter diesen umständen noch schwarz-gelb wählen kann, hat noch immer nicht begriffen, was die stunde geschlagen hat!