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Archiv-Artikel

Großbritannien: 320.000 Fuchsjäger und ein ignoriertes Gesetz

Überall ist der zweite Weihnachtstag allgemeiner Faulenzertag – nicht aber in Großbritannien. Zum Entsetzen der Tierschützer stürzten sich 320.000 Briten auf eine alte Tradition und ritten zur Fuchsjagd. Das waren so viele wie nie zuvor – und das, obwohl die Jagd auf Füchse eigentlich seit zwei Jahren verboten ist. „Das Verbot ist völlig irrelevant“, konstatierte eine Vertreterin der Lobbygruppe Countryside Alliance. Die Leute würden so oder so auf die Jagd gehen. „Das Verbot wirkt schlicht und ergreifend nicht.“ Beschlossen wurde der „Hunting Act“ im November 2004 nach siebenjährigem Ringen vom britischen Unterhaus gegen den Willen des Oberhauses. Danach begeht eine Person eine Straftat, wenn sie ein wildes Säugetier mit einem Hund jagt. Jedoch wurden auch Schlupflöcher gelassen: „Das Aufspüren und Aufscheuchen eines wilden Säugetiers ist keine Straftat, wenn dies mit dem Ziel geschieht, einem Greifvogel das Jagen des Tieres zu ermöglichen.“ Kaum war diese Ausnahme publik, erhöhte sich wie durch ein Wunder die Zahl der verkauften Greifvögel im Königreich sprunghaft.