■ Griechen überraschen: Genfood in letzter Minute gestoppt
Berlin (taz/dpa) – Die Kennzeichnungspflicht für gentechnisch veränderte Lebensmittel bleibt innerhalb der Europäischen Union weiterhin offen. Am Dienstag wollte der Ministerrat in Luxemburg eigentlich einen Kompromiß Frankreichs verabschieden. Es handelte sich um eine etwas restriktivere Version eines von EU- Kommissar Martin Bangemann eingebrachten Vorschlags. Trotzdem war zum Beispiel geplant, gegen Pflanzenschutzmittel resistente Kartoffeln nicht zu kennzeichnen – schließlich weise nur die grüne Pflanze genetisch veränderte Eigenschaften auf, nicht aber die Knollen. Dieser Denke wollte nun gestern abend überraschend auch Griechenland nicht folgen. Damit hatten die bisherigen Gegner Deutschland, Dänemark sowie die EU-Neulinge Schweden und Österreich eine Sperrminorität beisammen, der seit drei Jahren verhandelte Vorschlag muß noch einmal überarbeitet werden. In Deutschland gilt damit weiterhin die nationale Regelung, daß Gen- Lebensmittel weder importiert noch im Land hergestellt werden dürfen. Das gilt auch für Vorstufen, wie zum Beispiel gentechnisch veränderte Hefezellen fürs Bierbrauen. rem
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