■ Greenpeace-Protest in Morsleben: 500 Sandsäcke gegen Atom
Morsleben (dpa) – Greenpeace hat gestern eine Zufahrt zum einzigen deutschen Atommüll-Endlager in Morsleben (Sachsen-Anhalt) mit Sandsäcken versperrt. Die Umweltschützer stapelten 500 Sandsäcke zur symbolischen Abdichtung des Salzstocks auf.
Ein für die Bundesregierung angefertigtes Gutachten beweise, im Lager gebe es mehr Zuflüsse als bislang angenommen, sagte Greenpeace-Atomexperte Roland Hipp. Damit drohe das Lager „abzusaufen“. Greenpeace berief sich auf den vom Bundesamt für Strahlenschutz beauftragten Gutachter Albert G. Herrmann von der Technischen Universität in Clausthal-Zellerfeld. Der Wissenschaftler widersprach Greenpeace jedoch: Es gebe kein Geheimgutachten, nur drei Zwischenberichte, darunter den von Greenpeace angeführten, sagte Herrmann. Sachsen-Anhalts Umweltministerin Heidrun Heidecke (parteilos) sprach sich wegen massiver Sicherheitsbedenken für die Schließung des Atommüll-Endlagers aus.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen