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Archiv-Artikel

Grass

BeginnGünter Grass’ Gedicht „Was gesagt werden muss“ erscheint am 4. April 2012 in der Süddeutschen Zeitung und in La Repubblica. Tenor: Das iranische Atomprogramm ist nur ein Gerücht. Israel gefährdet den Weltfrieden.

Was passiert istAus Angst vor dem Antisemitismusvorwurf, so klagt der Dichter Mitleid und Einverständnis heischend, habe er zu lange geschwiegen. Und das angesichts eines bevorstehenden Atomkriegs, zu dem die Bundesregierung durch die Lieferung von U-Booten an die israelische Regierung beigetragen habe. Seine Mahnung bringe er „mit letzter Tinte“ zu Papier.

Was wirklich passiert istIn der folgenden Debatte wird vor keinem als Frage getarnten Klischee zurückgeschreckt: Darf man Israel kritisieren? Müssen sich Gedichte reimen? Frank Schirrmacher erscheint auf der Bühne als Stimme der Vernunft, indem er die Frage stellt, ob es gerechtfertigt sei, rhetorisch die ganze Welt zum Opfer Israels zu machen, nur damit ein alter Mann seinen Frieden mit der eigenen Biografie machen kann.

TV-Faktor„Grass am Pranger – ist Kritik an Israel wirklich ein Tabu?“ („Maybrit Illner“, 12. April 2012)

„Der Blechtrommler – Was ist dran an Grass’ Israelkritik?“ („Günther Jauch“, 15. April 2012)

twitter-Faktor#grass

Von 4. April bis 1. Mai 2012:11.870 Tweets

Peak am 4. April 2012:

2.628 Tweets

Ergebnis„Israel gefährdet den ohnehin brüchigen Weltfrieden“, schrieb Grass, weswegen ihn Jakob Augstein nun für den deutschen Jesus hält: „Er hat es auf sich genommen, diesen Satz für uns alle auszusprechen.“ Am 8. April erhält Grass Einreiseverbot nach Israel. Google Trends registriert einen starken Anstieg der Suchanfragen für Günter Grass. Als er 2006 seine SS-Mitgliedschaft bekannt gab, interessierte das nur halb so viele.

GewinnerDer Hipster. Mit dem Schnauzer gibt es endlich eine Alternative zum Vollbart.

VerliererDer Vollbart.