WAS MACHT EIGENTLICH ... Wolfgang Huber? : Gottes antikapitalistische Stimme verkünden
Der Schöpfer der Welt beklagt sich über neu aufgetauchte Heilsanbieter – und deutet zudem an, die Menschen mit drastischen Mitteln auf den rechten Weg zurückführen zu wollen. „In den aktuellen Zusammenhängen ist das Geld zum Gott geworden. Das ist unübersehbar“, ließ der Allmächtige über sein Sprachrohr Bischof Wolfgang Huber mitteilen, der wiederum die Berliner Zeitung als Medium nutzte.
Huber forderte, dass „Bonuszahlungen in die Stabilisierung der Finanzsysteme fließen“ und nicht an die Mitarbeiter ausgeschüttet werden. Zudem verlangte er, dass „niemals wieder ein Vorstandsvorsitzender der Deutschen Bank ein Renditeziel von 25 Prozent vorgibt und sich dadurch Renditevorstellungen hochschaukeln zu Größenordnungen, von denen man weiß, dass sie irgendwann zusammenbrechen müssen“. Derlei überzogene Renditeerwartungen von Bankchef Josef Ackermann seien „eine Form des Götzendienstes“.
„Das erinnert mich mehr an den Tanz ums Goldene Kalb“, sagte Huber und drohte damit indirekt folgenreiche Konsequenzen an. Beim letzten Tanz um das Goldene Kalb hatte Mose die verbliebenen Gottgläubigen um sich gesammelt und ihnen folgenden Amokauftrag Gottes gegeben: „Ein jeder gürte sein Schwert um die Lenden und gehe durch das Lager hin und her von einem Tor zum andern und erschlage seinen Bruder, Freund und Nächsten.“ 3.000 Menschen starben. Aus Angst vor einem erneuten Massaker war das Frankfurter Bankenviertel in den letzten Tagen menschenleer. HEI FOTO: AP