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Go East im Kino

Für Filmkunst muss man sich im fernen Osten umschauen

„Yi Yi – A One and a Two“ von Edward Yang ist am Samstag um 22.30 Uhr im Filmkunst 66, Bleibtreustraße 12, zu sehen

Man mag ja gern noch ein wenig darüber streiten, welcher Film in den Jahrescharts ganz oben zu stehen hat. So viel aber ist sicher: Es kann nur ein Streifen aus dem fernen Osten sein. Da pumpt Hollywood mächtig Tricktechnik in die Produktion. Und dreht doch eher hohl, während ein Opus wie „Eureka“ aus Japan mit eigentlich ganz schlichten filmischen Mitteln weitaus größere Räume öffnet. Vielleicht noch ein wenig lieber teilte man im Kinosaal das Schicksal mit der von Edward Yang in „Yi Yi – A One and a Two“ porträtierten Familie. Wie in einem Kaleidoskop schüttelt der taiwanesische Regisseur dabei die Ereignisse durcheinander, lässt sie zerfallen und setzt sie zu neuen Tableaus zusammen. Beeindruckend zu sehen. Etwas Sitzfleisch allerdings muss man mitbringen: der Film dauert 173 Minuten. Verblüfft wird man hinterher feststellen, dass sich der Hintern dennoch nicht gemeldet hat. Ein schlichter Film. Mit leisem Humor. Ein Meisterwerk. Morgen in der Reihe „Beste Filme 2001“ im Filmkunst 66.

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