piwik no script img

Globaler WaffenhandelUSA wollen sich reglementieren

US-Außenminister John Kerry will einen UN-Vertrag über den internationalen Waffenhandel unterschreiben. Amnesty International spricht von einem „Meilenstein“.

Sturmgewehre, die modernen Massenvernichtungswaffen. Bild: dpa

NEW YORK dpa/taz | Die USA wollen sich als weltweit größter Exporteur von konventionellen Waffen dem UN-Vertrag zur Regulierung des internationalen Waffenhandels anschließen. US-Außenminister John Kerry werde den Vertrag am Mittwoch am Rande der UN-Vollversammlung in New York unterschreiben, teilte das US-Außenministerium mit.

Die UN-Vollversammlung hatte im Frühjahr mit großer Mehrheit einen Vertrag zur Kontrolle des Waffenhandels angenommen, der eine Ausfuhr in Staaten verbietet, wenn die Rüstungsgüter bei Völkermord, Verbrechen gegen die Menschlichkeit oder Kriegsverbrechen eingesetzt werden könnten. Das Verbot gilt auch bei einer ernsthaften Bedrohung des humanitären Völkerrechts oder Verletzungen der Menschenrechte. Seit Mai haben 86 Länder das Dokument unterschrieben, vier davon bereits ratifiziert.

Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International begrüßte den Beitritt der USA. „Das ist ein Meilenstein auf dem Weg zu einem Ende des Stroms konventioneller Waffen, der Gewalttaten und Missbrauch anheizt“, sagte Generalsekretärin Salil Shetty.

In der Amnesty-Stellungnahme heißt es weiterhin: „Die tragische Situation in Syrien unterstreicht die schrecklichen menschlichen Kosten des rücksichtslosen globalen Waffenhandels. Der Vertrag über den Waffenhandel ist die Möglichkeit, solch menschliches Leid in Zukunft zu verhindern. Die Welt wartet nun auf China und Russland, sich der Initiative der USA anzuschließen.“

Die Waffenlieferungen der USA an 170 Länder machen nach Angaben der Organisation rund ein Drittel des internationalen Waffenhandels aus.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

2 Kommentare

 / 
  • R
    RedHead

    Wie steht denn Deutschland dazu? Lieferung von Panzern an Saudi Arabien sollten damit ja effektiv unterbunden sein - andernfalls ist das Abkommen das Papier nicht wert.

    • G
      gast
      @RedHead:

      Es ist einfach scheinheilig, wenn man Waffen an Länder liefert nur um Geschäfte zu machen a) die Waffenhersteller und b) weil man scharf auf Gas oder Öl was auch immer ist und sich darum auf eine bestimmte Seite schlägt.

       

      Jede Waffe trägt zu Leid, Tod und Elend bei, siehe Kongo 5 1/2 Tote in 15 Jahre ignorierten Krieg. Wer hat den ganzen Milizen und Rebellengruppen die Waffen geliefert.

       

      Hinzu kommt dann noch, das wenn Länder in Kriege ihre Waffen einsetzen diese zurück bleiben und die Kriege gehen weiter.