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Archiv-Artikel

Glauben an die Menschen in Isfahan

betr.: „Die Partnerstadt mit dem Atomproblem“, taz vom 22. 8. 05

Die Forderung der Jungen Union, die Städtepartnerschaft zwischen Freiburg und Isfahan auszusetzen, scheint mir wenig plausibel. Haben sämtliche deutsche Städte, die eine Partnerschaft zu französischen Städten pflegen, ihre Beziehungen eingefroren, aufgelöst oder in Frage gestellt, als die französische Regierung Atomtests in der Südsee hat durchführen lassen? Oder kündigen wir jetzt alle Partnerschaften zu amerikanischen Städten auf, weil die US-Regierung über nukleare Energie(quellen) verfügt?

Es lässt sich diskutieren, wann eine Partnerschaft gelockert, eingefroren oder aufgelöst wird, dann müssen die Kriterien aber für alle gleich gültig sein. Jüngst hat die Stadt München Jugendliche aus Simbabwe (Partnerstadt Harare) empfangen, trotz allem, weil es um die Menschen dieser Stadt geht. Wäre es nicht gut, weiter an die Menschen in Isfahan zu glauben? FATMA SAGIR, Freiburg i. Br.