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■ Gitarrenlyrik und eine Ode an einen verdienten AutorLeipziger Lesezeichen (5)

Wolf Biermann: „...und schenk' Dir meine pralle Lust!“, neue kernige Gedichte, 158 Seiten, 35 farbige Abbildungen, 17 DM, Heinrich Bauer-Verlag

Textauszug: Mein voller Schoß (Fragment)

Ach dachtet Ihr denn

In all Eurer Torheit

Es hätte kein Platz

Ihr Arsch mehr auf mir?

Jetzt schaut ihre Backen

Wie sie so ganz nacken

Mein Tier fast zerdrücken

Mit Wollust und Gier.

Ach rück' nur ein Stück

Du hinternes Luder

Dann hat meine Klampfe

Neben Dir Platz.

Noch mit blutigen Schwielen

Will ich es spielen

Mein Lied für den Arsch

Mein Lied für den Arsch

Mein Leid für den Arsch

Für den Arsch...

Für den Arsch...

(Und jetzt müßte noch kommen, daß der geteilte Arsch eine Metapher für das geteilte Deutschland ist und in meinem Schoß durch den heißen Kolben meiner Begierde (ahh!) zusammengelötet wird – und das druckt dann der „Spiegel“.

***

Fritz J. Raddatz: „Mein Jünger“, 399 Seiten, 12 DM, „Zeit“-Verlag

Textauszug: War er es, der den Adoleszenten zuerst erschaudern ließ vor den mählich sich auftürmenden Schaumkronen dräuender Mannestortur? Er, der Sprachvergewaltigende? Er, der Sprachgewaltige? Er, der Kriegsjünger? War er es, der ihm, dem jungen Fritz, dem süchtig Sinnsuchenden Ekel- und Abscheuwitterung in die Fährte wehte? Der ihn scheuen ließ vor allgegenhaftem Militanzpopanz und rückgratkrümmender Jawollordnung? Und war er es, der den sein Werk Verschlingenden, Verschließenden und Fliehenden desertieren ließ? War er es, der ihn so früh schon und in nie wieder erreichter Klarheit rufen ließ „Nein, nicht mein Jünger! Mein BRECHT!“? Ja. Er war es. Er. Fritz Eckenga

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