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Archiv-Artikel

Giftmüllentsorgung im Meer?

WRACKFUND Italienische Staatsanwaltschaft geht von einem Verbrechen der Mafia in Kalabrien aus

ROM dpa | Ein vermutlich mit Giftmüll beladenes Wrack eines Frachters ist vor der kalabrischen Mittelmeerküste entdeckt worden. Die Staatsanwaltschaft der süditalienischen Region geht davon aus, dass es sich bei dem Schiff um einen von der Mafia absichtlich vor der Westküste versenkten Giftmülltransport handeln könnte. Auf Geheiß der Behörden wurde das Wrack am Samstag mit einem Spezialroboter untersucht.

Der Frachter befindet sich etwa 20 Seemeilen vor Cetraro in einer Tiefe von rund 500 Metern. Durch ein Loch im Bug des Schiffes sind viele Fässer zu erkennen. Nach ersten Untersuchungen soll das Schiff in den 1960er- oder 1970er-Jahren gebaut worden sein. Eine Fässerentnahme, um den Inhalt zu untersuchen, war laut Medienberichten bisher noch nicht möglich.

Ein reumütiges Mitglied der kalabrischen Mafiavereinigung ’Ndrangheta hatte im Rahmen einer Ermittlung gegen illegale Müllentsorgung von einem Schiff mit dem Namen „Cunsky“ berichtet, das von den Kriminellen mit einer Explosion am Bug versenkt worden sei. Da die Namenszüge bisher nicht erkennbar waren, ist die Identität des Frachters noch unklar. Das organisierte Verbrechen könnte Geld für eine Giftmüllentsorgung kassiert und das Schiff dann einfach zerstört haben.