Giftiges Essen in indischer Schule: Rektorin unter Mordverdacht

Im Juli starben in einer indischen Grundschule 23 Kinder an einer Lebensmittelvergiftung. Die Schulleiterin steht nun vor Gericht – wegen Mordes.

Die beschuldigte Rektorin (l.) auf dem Weg zu einem Gerichtstermin – begleitet von Sicherheitspersonal Bild: reuters

NEU DELHI dpa/afp/taz | Nachdem 23 Kinder zwischen vier und zwölf Jahren wegen Insektenmittels im Schul-Essen gestorben sind, sind die Rektorin und ihr Ehemann wegen Mordes angeklagt worden. Der Mann der Schulleiterin habe die Pestizide von einer Zuckerfabrik gekauft und in den Raum gestellt, in dem auch die Zutaten für das Mittagessen der Schüler aufbewahrt worden sei, erklärte der ermittlungsleitende Beamte, Raj Kaushal, am Montag. Es gebe Beweise, dass die hochgiftigen Pestizide absichtlich in das Essen gemischt worden seien.

Die Kinder in der staatlichen Grundschule in Saran im ostindischen Bundesstaat Bihar waren im Juli nach dem Mittagessen krank geworden und später gestorben. 30 weitere erkrankte Kinder überlebeten die Lebensmittelvergiftung. Zunächst waren die Rektorin und ihr Mann geflohen. Sie stellten sich aber später der Polizei und sitzen seitdem in Haft.

Der Fall hatte für große Aufregung in Indien gesorgt. Eltern der toten Kinder zwischen hatten das Haus der Rektorin verwüstet und versucht, Verwaltungsgebäude zu stürmen. Es folgte eine Debatte über die Kontrolle der staatlichen Schulspeisung.

Alle Schulen in Indien bieten Mittagessen an, um die Mangelernährung vieler Kinder auszugleichen und sie zum Schulbesuch zu ermutigen. Etwa 120 Millionen Schüler bekommen kostenlos Essen. Wegen schlechter Hygiene und minderwertigen Zutaten kommt es jedoch immer wieder zu Lebensmittelvergiftungen. kbw

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