Gewinneinbruch bei Solarfirma SMA: Sonnenstich in China
Der deutsche Fotovoltaikprimus SMA sieht seine Chancen vor allem im Ausland. Die Branche fürchtet die Auswirkungen der Senkung der Solarvergütung.
NIESTETAL/FRANKFURT dpa/taz | Die schwarzen Wolken über der Solarwirtschaft haben auch die Bilanz des Branchenprimus SMA Solar verdunkelt. Der Gewinn des Solartechnikherstellers brach 2011 um mehr als die Hälfte auf 166,1 Millionen Euro ein, nach 365 Millionen Euro ein Jahr zuvor, wie die im TecDAX notierte Gesellschaft aus Niestetal bei Kassel am Donnerstag mitteilte.
Angesichts des Preisverfalls in der Branche und geplanter Förderkürzungen in Deutschland rechnet SMA für das laufende Jahr mit einem weiteren Rückgang von Umsatz und Profitabilität. Die weitere Entwicklung sehe er jedoch positiv, sagte SMA-Chef Pierre-Pascal Urbon.
Das Geschäft will SMA vor allem im Ausland machen. Rund 80 Prozent des Umsatzes 2012 sollten dort erwirtschaftet werden, sagte Urbon. China, einer der größten Wachstumsmärkte, bleibt aber außen vor. Dort sei durch milliardenschwere Subventionen für chinesische Hersteller der Wettbewerb stark verzerrt. „In China werden wir keinen Stich machen“, sagte Urbon.
Änderung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes
Im Vergleich zu vielen anderen Solarunternehmen wie Q-Cells und Solarworld, die wegen des harten Preiskampfs in der Branche Verluste auswiesen, hielt sich SMA Solar im vergangenen Jahr vergleichsweise gut. Der Umsatz ging allerdings von gut 1,9 Milliarden Euro auf knapp 1,7 Milliarden zurück. In diesem Jahr dürften die Erlöse auf 1,2 Milliarden bis 1,5 Milliarden Euro sinken, sagte das Unternehmen voraus.
Grund ist der Rückgang der neu installierten Solaranlagen in Deutschland, die als Folge der geplanten starken Absenkung der Vergütung für Solarstrom in Deutschland erwartet wird. Die Änderung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) (EEG), die einen Rückgang der garantierten Abnahmepreise von 20 bis 40 Prozent vorsieht, sollte am Donnerstag im Bundestag verabschiedet werden.
Während Union und FDP die Kürzungen im Vorfeld als notwendig und verkraftbar rechtfertigten, warnten Opposition und Branchenverbände vor einem Abwürgen des Ausbaus erneuerbarer Energie und einer Pleitewelle.
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