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Gewerkschafterin Burrow über Eurokrise"Politiker sind selbst schuld"

Die Opfer der Krise sind die Arbeitnehmer, sagt Sharan Burrow, Generalsekretärin beim Internationalen Gewerkschaftsbund. Sie verlieren ihre Arbeitsplätze und Pensionsansprüche.

Es geht nicht nur um die Arbeitsplätze. Bild: ap
Ruth Reichstein
Interview von Ruth Reichstein

taz: Frau Burrow, warum finden die europäischen Politiker keinen Ausweg aus der Krise?

Sharan Burrow: Die europäischen Politiker haben ihre wirtschaftspolitische Autorität verloren. Sie schauen nur noch ängstlich auf die Börsenkurse und lassen sich von den Finanzmärkten ihre Entscheidung diktieren.

Sind die Politiker Opfer der Spekulanten?

Sie sind selbst schuld. In der ersten Phase der Finanzkrise waren die Arbeitnehmer Kollateralschäden. Sie haben ihre Arbeitsplätze und Pensionsansprüche verloren. Nun sind sie direkte Opfer, weil ihre Regierungen den Lobbyisten folgen, die Lohnkürzungen und flexible Arbeitsmärkte fordern.

Was machen die Politiker falsch?

Die Politiker konzentrieren sich nur darauf, wie sie ihre Staatsschulden senken können. Wir brauchen eine fiskale Konsolidierung, gepaart mit einer Strategie, die Arbeitsplätze und Löhne schützt.

Bild: dpa
Im Interview: Sharon Burrow

ist seit Juni 2010 Generalsekretärin des Internationalen Gewerkschaftsbund (ITUC) .

Wie erleben Ihre Kollegen aus den übrigen Teilen der Welt die Eurokrise?

Die Arbeitslosigkeit steigt ja nicht nur hier, sondern auch in den USA, in Afrika und in Asien. Auch sie leiden unter dem Rückgang der Investitionen.

Sehen Sie positive Ansätze?

Die Länder, die bisher ganz gut durch die Krise kommen, haben regulierte Arbeitsmärkte wie beispielsweise Norwegen. Dort gibt es weder staatlichen Leistungen noch werden die Löhne gekürzt. Auch Deutschland hat eine starke Investitionspolitik. Die Entscheidung, aus der Atomenergie auszusteigen, ist das größte Investitionsprogramm in Europa für die nächsten Jahre.

Wie versuchen Sie die Politiker zu überzeugen?

Wir haben einen strukturellen Dialog mit der Europäischen Union und anderen Institutionen wie dem Internationalen Währungsfonds. Beim G-20-Gipfel in Cannes haben wir 14 Staats- und Regierungschefs sowie Vertreter der Weltbank getroffen. Und alle sehen ein, wie wichtig die Schaffung von Arbeitsplätzen ist.

Aber?

Die Bedingungen, die IWF, EZB und die Europäischen Kommission für die Schuldenstaaten stellt, macht die Schaffung von Arbeitsplätzen unmöglich.

Für Arbeitsplätze hat die EU aber kein Geld.

Das ist Blödsinn. Die großen multinationalen Firmen verfügen über Milliarden von Euro. Schauen wir nach Durban: Wenn man in nur zwölf Ländern der Welt den Mut hätte, fünf Jahre lang jeweils 2 Prozent des Bruttoinlandsprodukts in erneuerbare Energien zu investieren, könnten 55 Millionen Arbeitsplätze geschaffen werden. Das müssten die Regierungen nicht mal bezahlen.

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1 Kommentar

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  • Y
    yberg

    ich kann das geseire der gewerkschafter nicht mehr hören,die uns auf die bösen unternehmen mit ihren bösen unternehmern verweisen.

     

    wer hat den in den aufsichtsräten gesessen,die vertretung der arbeitnehmerinteressen aufgegeben für kosteneneisparungsprogramme:das 1. und 2. und 3.und so weiter... gestimmt,die belegschaften mit sachzwängen eingelullt,die wahren ursachen der wirtschaftskrise ignoriert,die arbeitslosenkasse für die kurzarbeitsinteressen der unternehmer in anspruch genommen,die wochenarbeitszeit immer weiter gesteigert,anstatt arbeit auf mehr köpfe zu verteilen

    wer hat denn an die segnungen der globalisierung unkritisch mtgeglaubt,uneingeschränktes wachstum für möglich gehalten.... unsre HELDEN von der gewerkschaftsfront.

     

    traurig is ooch des thema leiharbeit...

     

    an die segnungen für die arbeitnehmer durch hartz 4 und die deregulierung der finanzmärkte sowie den steuererleichterungen für bestverdiener hamn die kassenkämfer im bundestag ooch gestimmt.

     

    wer hat den mit dafür gesorgt,daß unternehmen ein drittel weniger steuern bezahlen,für unternehmensverkäufe nur noch trinkgelder.alles für den standort deutschland ,die gewinne wollten jedoch lieber in die globale spekulation.

     

    wer hat denn in den 90zigern die rentenkassen und die kassen des bundes zum vorteil der unternehmen mit frühverrentungen mitgeplündert.

     

    solange die bequemen oberproleten und arbeitnehmervertreter sich mit spitzenmanagergehälter versorgen,werden die arbeitnehmerinteressen und ziele von spitzenmanagern vorgegeben ,die unter augenhöhe im betrieb unternehmenslenkung verstehn aber nicht interessensausgleich zu gunsten n

     

    boss der bosse is bei putin,sollten die mitglieber der gewerkschaften ihre bonzen der bosse nicht besser beim BDI endlagern ?