Gewalt in Syrien: Hamas-Mitglied gezielt getötet
Immer wenn ein Hamas-Mitglied in Syrien getötet wird, soll es der Mossad gewesen sein. Assads Land diente der Palästinenserorganisation lange als sicheres Exil.

GAZA dapd/afp | In der syrischen Hauptstadt Damaskus ist nach Angaben der Hamas ein ranghohes Mitglied der militanten Palästinensergruppe getötet worden. Mehrere Angreifer seien in der Nacht auf Donnerstag in das Haus von Kamal Ghanadscha eingedrungen, hätten ihn getötet und einige Unterlagen entwendet, sagte ein Vertreter der Hamas.
Auf ihrer Internetseite teilte die Gruppe mit, sie bemühe sich um die Identifizierung der Täter. „Edles Blut soll nicht umsonst vergossen werden“, hieß es in der Mitteilung. Ein führendes Mitglied der Hamas sei nach Damaskus gereist, um die Ermittlungen zu beobachten, sagte ein Sprecher.
Den Angaben zufolge war Ghanadscha einst ein führender Berater des 2010 in Dubai mutmaßlich von israelischen Geheimdienstagenten getöteten Hamas-Funktionärs Mahmud Mabhuh. Die Behörden des Emirats beschuldigten damals ebenfalls den Mossad, Mabhuh ermordet zu haben, Israel wies die Vorwürfe stets zurück.
Ohne Not spricht Israel nie über verdeckte Operationen
Nach dem jüngsten Mordanschlag in Damaskus machte die Hamas in Gaza zunächst niemanden für die Tat verantwortlich, ein Mitglied der Hamas in Libanon vermutet den Mossad hinter der Tat.
Der israelische Verteidigungsminister Ehud Barak wollte eine Beteiligung Israels an dem Angriff während eines Radiointerviews am Donnerstag weder bestätigen noch dementieren. Die im Gazastreifen regierende Hamas wurde jahrelang von der syrischen Führung gegen Israel unterstützt.
Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen
Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Gedenken an Hanau-Anschlag
SPD, CDU und FDP schikanieren Terror-Betroffene
Wahlentscheidung
Mit dem Wahl-O-Mat auf Weltrettung
Trump, Putin und Europa
Dies ist unser Krieg
Nach Hitlergruß von Trump-Berater Bannon
Rechtspopulist Bardella sagt Rede ab
Klimaneutral bis 2045?
Grünes Wachstum ist wie Abnehmenwollen durch mehr Essen
Bundestagswahl für Deutsche im Ausland
Die Wahl muss wohl nicht wiederholt werden