: Gesundheit 2. Klasse
■ Protest gegen Bonner Kranksparpläne
Die Ersatzkassen in Hamburg (VdAK) haben an ihre 683.000 Versicherten in Hamburg appelliert, sich gemeinsam gegen die von der Bundesregierung vorgesehene fundamentale Änderung der solidarischen Krankenversicherung zu wehren. Der VDAK weist darauf hin, daß die Bundesregierung die Krankenkassen dazu zwingen wolle, ihren Versicherten in Zukunft keine Leistungen wie Kuren und Rehabilitationsmaßnahmen, Krankengymnastik oder häusliche Krankenpflege mehr zu gewähren. Die Ersatzkassen bitten ihre Mitglieder, sich in ihrem eigenen Interesse persönlich an die Bundestagsabgeordneten von CDU und FDP zu wenden, um eine drohende Zweiklassen-Medizin zu stoppen. Der Aufruf gehe auch an die Versicherten aller anderen Kassenarten in Hamburg.
Auf dem Rathausmarkt protestierten gestern HamburgerInnen gegen die Umwandlung der häuslichen Krankenpflege von Pflichtleistungen der Krankenkassen in freiwillige Leistungen. „Wenn zukünftig bei lebensnotwendigen Therapien zwischen Pflicht- und Gestaltungsleistungen unterschieden wird, dann sind die Krankenkassen schutzlos dem Konkurrenzkampf und dem Wüten der Marktwirtschaft ausgesetzt. Dabei bleiben Alte, chronisch Kranke, Behinderte, eben die kostenintensiven Versicherten, auf der Strecke“, sagte Gerlef Gleiss von der Behinderteninitiative Autonom Leben. Auf der Kundgebung warf Hamburgs Sozialsenatorin Helgrit Fischer-Menzel (SPD) Bundesgesundheitsminister Seehofer (CSU) vor, er gefährde den Bestand der gesetzlichen Krankenversicherung. dpa/taz
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen