: Gesund-Bipsen
■ Aktion “Gesünder leben — Herzenssache“: das BIPS bilanziert
Über 70.000 der insgesamt 220.000 Erwerbstätigen in Bremen essen in der Kantine ihrer Firma. Die KöchInnen von bis zu 55 Bremer Kantinen hat das BIPS, (Bremer Institut für Präventionsforschung und Sozialmedizin) in ihrer jetzt siebenjährigen Aktion „Gesünder essen — Herzenssache“ geschult und zum gesünderen Kochen bewegt. In seinen jeweils dreiwöchigen Presse-Aktionen „Frühjahrskur“ haben tausende BremerInnen Rezepte und Turnübungen aus den Tageszeitungen entnommen und sich frühlingsfit gemacht.
Auf einer dreitägigen Fortbildungsveranstaltung werden bis einschließlich heute die Ergebnisse der bundesweiten Gesundheitsaktionan Ernährungsfachkräfte aus Forschung und Praxis und interessierte Laien weitergegeben.
Ziel der Studie war es, daß Menschen anders essen. Denn zu viel Zucker, tierisches Fett und weißes Mehl fördern die Herz-Kreislauferkrankungen, an denen hierzulande immer noch die meisten Menschen sterben.
Die Risikofaktoren sind Übergewicht, ein hoher Cholesterinspiegel, Bluthochdruck, Rauchen, Bewegungsmangel und Streß. Eine repräsentative Gruppe von rund 1.500 BremerInnen stellte sich für Untersuchungen zur Verfügung.
Die veränderte Ernährung senkte bei vielen Testpersonen den Blutdruck. Manche gaben im Laufe ihres veränderten Gesundheitsbewußtseins das Rauchen auf. Gewicht und Cholesterinspiegel blieben jedoch gleich. Aber das ist noch kein Grund die Studie in Frage zu stellen. „Auch mit Übergewicht und hohem Cholesterinspiegel ist eine Ernährung mit viel Obst und Gemüse gesund“, so Ulrike Maschewsky- Schneider vom BIPS, „und wenn sie nur die Verdauung fördert“. Kollegin Heidegret Bosche: „Die beste Voraussetzung für Gesundheit sind immer noch Glücklichsein und Wohlbefinden.“ Und dazu kann auch die Bratwurst auf dem Bahnhofsvorplatz zuweilen beitragen.
Auch nach Ablauf der bundesweiten Herz-Kreislaufstudie braucht sich das BIPS keine Existenzsorgen zu machen, denn die Gesundheitssenatorin zahlt weiter für die BIPS-Gesundheits- Forschung und Beratung. Nächstes Projekt neben der anstehenden Frühjahrskur: ein Kindergartenprojekt zur gesunden Ernährung. Damit Hänschen schon lernt, wie lecker Gesundes schmeckt. bear
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
