: Gesündere Firmen
Sarrazin: Landeseigene Bankgesellschaft, BVG, Vivantes, BSR und Wasserbetriebe auf Erholungskurs
Die Sanierung der landeseigenen Unternehmen ist aus Sicht von Finanzsenator Thilo Sarrazin (SPD) seit 2002 vorangekommen. Vor allem der Schuldenabbau bei der hoch verschuldeten Bankgesellschaft Berlin sei erfolgreich verlaufen, sagte Sarrazin am Dienstag bei der Vorstellung des Landesbeteiligungsberichts. Ende 2007 soll der Verkauf der Bankgesellschaft abgeschlossen sein. Auf Platz zwei in der Liste von Sarrazins Lieblingsunternehmen schaffen es die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG), die 2004 ihre Fahrgeldeinnahmen um 11 Prozent steigern konnten. „Ich würde dazu ‚gigantisch‘ sagen, wenn ich solchen Worten zugeneigt wäre“, sagte der Finanzsenator. Um 1,8 Prozent sind die Fahrgastzahlen der BVG im vergangenen Jahr gestiegen, sagte Sarrazin.
Anlass für seinen verbalen Höhenflug ist ein auf den ersten Blick tristes Werk. Der 400 Seiten starke Bericht zeigt die direkten Beteiligungen des Landes an mehr als 60 Unternehmen auf und versammelt Lageeinschätzungen der Unternehmensvorstände für 2002 und 2003. Doch für den Senat sind die Zahlenkolonnen Quelle vielfältiger Freuden. So sei auch bei der Berliner Stadtreinigung (BSR) und den Wasserbetrieben die Konsolidierung erfolgreich verlaufen, ebenso beim Klinikkonzern Vivantes. Während das Unternehmen im Jahr 2003 noch 70 Millionen Euro Verlust eingefahren habe, konnte es im vergangenen Jahr „ein knapp schwarzes Ergebnis“ präsentieren.
Welche Unternehmen ihm die größten Sorgen machen, wollte Sarrazin nicht sagen, da erst in einem Monat die endgültigen Zahlen für 2004 veröffentlicht werden. Neue Privatisierungen plant der Senat nach Aussage des Finanzsenators nicht. MATTHIAS LOHRE