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Archiv-Artikel

hamburg heute „Gesegnet werden die Menschen“

Mit einer „interreligiösen Segensfeier“ wird das Neue Klinikum des UKE eingeweiht

Von WIE

taz: Herr Haas, ist es normal, dass Krankenhäuser gesegnet werden?

Ludwig Haas: Ja, wenn es gewünscht wird. Bei uns kam der Wunsch von der Klinikleitung und von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.

Was wird gesegnet? Das Gebäude?

Nein, gesegnet werden die Menschen, die dort beruflich tätig sind oder als Patienten behandelt werden und auf Heilung hoffen.

Was ist der Inhalt dieses Segens?

Der Segen wird von der evangelischen Bischöfin, dem katholischen Weihbischof und einem Imam gesprochen. Was die sagen werden, wissen wir jetzt nicht, jeder spricht aus seinem Herzen heraus. Es wird eine Lesung geben und ein Gebet, und als Segenszeichen wird jeder ein Licht entzünden.

Mit dem Kreuzzeichen würde es ja auch schwierig, wenn ein Imam mitmacht.

Ja, das ginge nicht. Das Licht wird entzündet nach einem Psalmwort, und das Psalmwort heißt: „Sende dein Licht und deine Wahrheit, dass sie mich leiten zu deiner Wohnung, und dass ich dir danke, dass du mir hilfst.“

Das klingt ein bisschen nach Jenseits.

Na ja, wir glauben eben an ein Leben nach diesem Leben, an ein ewiges Leben.

Machen Sie das im UKE immer so, dass ein Imam dabei ist?

Einmal im Jahr machen wir eine Feier für die Kinder, die verstorben sind, und da macht schon länger ein Imam mit. Es sind ja auch Kinder dabei, die muslimische Eltern haben. INTERVIEW: WIE

LUDWIG HAAS, 55, ist Seelsorger am UKE.