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KommentarGeschenk für Grüne

■ AfB erstickt an den eigenen Abgasen

Die Grünen finden zum Glauben zurück: Es gibt sie doch, die höhere Gerechtigkeit. Einen besseren Tag konnte sich der Sommersmog für seinen ersten Auftritt des Jahres 1995 aus ihrer Sicht gar nicht aussuchen als das Wochenende sieben Tage vor der Bremer Bürgerschaftswahl. Denn so persönlich wie durch das Kratzen im eigenen Hals und die Tränen im eigenen Auge könnte kein Wahlplakat und kein noch so eleganter Fernsehauftritt des Spitzenkandidaten Bremens wahlmüder Bevölkerung die ökologische Message in Erinnerung rufen. Jede der seit gestern nachmittag ununterbrochen ausgestrahlten Rundfunk-Warnungen eine kostenlose Hilfe für die Grünen.

Wo der dicke Sommersmog die Ökos schon frohlocken läßt, treibt er den Autofahrern für Bremen (AfB) den Angstschweiß auf die Stirn. Nicht gerade, daß ihr Klientel sich im Ozondunst einen Asthma-Anfall holen würde. Wozu haben die Wirtschaftsritter um Erbonkel Rebers schließlich eine Klimaanlage ihrem Daimler-BMW. Aber, so zergrübelt sich die AfB den Kopf, was passiert, wenn am nächsten Sonntag auch noch Ozonalarm mit Tempolimit gilt? Bleiben unsere Wähler dann nicht lieber gleich zu Hause, anstatt mit allerhöchstens kümmerlichen 50 Sachen an die Urne rollen zu müssen? Wenn das keine höhere Gerechtigkeit ist: Die AfB erstickt an ihren eigenen Abgasen. Dirk Asendorpf

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