Gescheiterte Generalprobe

betr.: “Zugehört haben die wenigsten“, taz nord vom 5. 5. 2008

Das Glaubensfest „Christival“ hat rund 16.000 Jugendliche angezogen. Ich habe diese jungen fröhlichen Menschen gesehen und mich darüber gefreut. Es gab aber auch viel Kritik. Man musste mitbekommen, dass einige Demonstranten aus der autonomen Szene am Rande der Eröffnung randalierten – zum ersten Mal in der Geschichte des Christivals griff die Polizei zum Schutz von Teilnehmern ein! – und Gegner weitere Veranstaltungen teilweise massiv störten. Die Bremer Medien haben zum großen Teil monatelang negativ kampagnenartig berichtet. Man hat das Christival auf zwei Themen reduziert, nämlich Homosexualität und Schwangerschaftskonflikt – zwei von rund 300 Einzelveranstaltungen.

Es sollte ein fröhliches und friedliches Glaubensfest werden. Der Probelauf – quasi die Generalprobe für den großen Deutschen Evangelischen Kirchentag in genau einem Jahr – ist gescheitert. Der Kirchentag unterscheidet sich natürlich vom Christival, es sind unterschiedliche Veranstaltungstypen. Ich hoffe, dass wir die voraussichtlich 100.000 Kirchentagsbesucher netter, gastfreundlicher und toleranter empfangen! KAI J. STEUCK, Bremen