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Geschäft statt Recht

■ China weist Kohl-Aussagen zurück

Shanghai/Peking (dpa/AFP) – Die wirtschaftlich erfolgreichen Gespräche zwischen Helmut Kohl und der Regierung Chinas haben die unterschiedlichen Auffassungen in den Fragen der Menschenrechte offenbar kaum beeinflußt. Das chinesische Außenministerium relativierte am Donnerstag Äußerungen von Kohl, der bei seiner Intervention für mehr als 20 politische Häftlinge „positive Ergebnisse“ seiner Bemühungen signalisiert hatte. Eine Sprecherin erklärte, die Volksrepublik lehne den Dialog über Menschenrechte nicht ab. Die chinesischen Justizorgane seien aber „unabhängig“. Die Regierung habe kein Recht, sich einzumischen.

Während des Besuchs waren Verträge oder Vorverträge über Geschäfte mit China in einem Umfang von rund sieben Milliarden Mark unterzeichnet worden.

Der SPD-Bundestagsabgeordnete Klaus Kübler warf dem Kanzler vor, das Thema Menschenrechte bei seinen Gesprächen mit der politischen Führung in Peking völlig ausgeklammert zu haben. Kohl habe sich von chinesischer Seite „politisch und moralisch einkaufen“ lassen.

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