: Gerd Graf will sich durchboxen
■ Keine festen Zusage für Profis / Neuer Vorstand aus Bremerhaven geht eigene Wege
Mit einem fast komplett neuem Vorstand geht der Deutsche Amateur-Box-Verband (DABV) in die nächsten zwei Jahre. Die Opposition unter Führung des 68 Jahre alten Sportjournalisten Gerd Graf aus Wetzlar setzte sich beim 40. Kongreß am Samstag in Bremerhaven durch. Graf gewann die Stichwahl um den Posten des Präsidenten gegen den seit zehn Jahren amtierenden Kurt Maurath (73) aus Dittishausen im Schwarzwald mit 364 zu 279 Stimmen.
Damit war der Weg frei für das „Schattenkabinett“, das Graf in den vergangenen Wochen aus den Landesverbänden mit großen Stimmenpaketen zusammengestellt hatte. An die Stelle der bisherigen Vizepräsidenten Karl Sellger (Köln) und Heinz Birkle (Karlsruhe) traten mit Lothar Heine (Cottbus) und Jürgen Behlert (Halle/Saale) Männer aus den Bundesstützpunkten im Osten. Schatzmeister Günter Seith (Karlsruhe) wurde abgelöst durch Hermann Sauer (Edertal/Hessen). Vom bisherigen Vorstand blieben Paul Forschbach (Ernsgarden) als Sport- und Peter Kienmast (Haltern) als Jugendwart.
In einer ersten Stellungnahme erklärte Graf die Position des neuen Vorstandes zu den bisherigen Verhandlungen mit den Profis mit einem „Ja zu Gesprächen“, aber einem „Nein zur Kapitulation“. Derzeit bestehe allerdings kein Handlungsbedarf zu Verhandlungen mit den Profis, erklärte Graf. Er stellte sich damit gegen Manfred von Richthofen, den Präsidenten des DSB. Von Richthofen hatte dazu geraten, die Profis durch Verträge im Amateursport und für die Olympischen Spiele zu halten. dpa
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen