Vormerken : Georgische Regel: Immer mal tüchtig essen und trinken gegen das Vergessen und den Tod
Wenn man mal in Georgien an den Tisch gebeten wird zu einem Festmahl, ist es vielleicht hilfreich zu wissen, dass es dabei gar nicht darum geht, satt zu werden. Für so ein banales Völlegefühl braucht man nun wirklich keine jahrhundertalte Tradition, mit der an der georgischen Festkultur gearbeitet wird. Es geht also nicht allein um Essen, Trinken oder Singen, sondern vielmehr um die Herstellung einer außerordentlichen Situation, weil das georgische Fest nichts weniger will, als durch seine Repräsentationsform den Tod, das Nichtsein und das Vergessen in einer Verklärungs- und Erlösungsinszenierung zu überwinden. Wie das nun geht, erklärt einem morgen Zaal Andronikashvili in seinem Vortrag „In vino veritas“ im Museum für Kommunikation im Rahmen der Austellung „Kochen, essen, reden – satt?“ TM
■ Museum für Kommunikation, Leipziger Str. 16. Di., 18.30 Uhr. Eintritt frei