Gentech-Innovationen : Allergiefreies Schmusetier
Katzenfreunde, die mit ihrem Lieblingstier wegen einer Katzenallergie nicht schmusen können, dürfen sich freuen. Eine kleine Vier-Mann-Firma aus dem kalifornischen Los Angeles will das Allergieproblem jetzt endgültig lösen. In drei Jahren soll es so weit sein. Dann will Allerca, so der Name der kalifornischen Higtech-Klitsche, eine Katze kreiert haben, die keine Allergien mehr auslöst. Mit der RNA-Interferenzmethode will Allerca im Katzengenom das für die Produktion des allergenen Proteins verantwortliche Gen stilllegen. Die Interferenzmethode wird bereits in zahlreichen Laboren genutzt, um zum Beispiel Pflanzeninhaltsstoffe zu verändern oder Krankheitsgene auszuschalten. Allerca ist das erste Unternehmen, das diese Methode jetzt auch dazu nutzen will, ein Schmusetier an die Bedürfnisse seines Besitzers anzupassen. Es sind übrigens nicht die Katzenhaare, die die Allergie auslösen, sondern ein im Speichel vorkommendes Protein. Durch emsiges Putzen werden der Speichel und das Allergen auf die Fellhaare verteilt. Geht es nach den Vorstellungen der Allerca-Gründer, wird es damit aber bald vorbei sein. Rund 200.000 Gentech-Katzen pro Jahr werde man verkaufen, hofft Allerca-Präsident Simon Brodie. Er geht auch davon aus, dass – zumindest in den USA – ihm die Behörden keinen Strich durch die Rechnung machen und den Verkauf der Designerkatzen verbieten werden. Und solange niemand auf die Idee komme, die Katzen zu verspeisen, so Brodie, gebe es auch keinen Anlass für die Behörden einzuschreiten. WOLFGANG LÖHR