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Genmanipulator Fadenwurm

London (dpa) – Männliche Eintagsfliegen, die wie Weibchen aussehen und sich auch so verhalten, fand die amerikanische Biologin Sarah Vance am East River in Colorado. Nur an ihrem Erbgut sind die Männchen noch als solche zu erkennen, berichtet das britische Wissenschaftsmagazin New Scientist (Nr. 2042, S. 16) in seiner neuesten Ausgabe. Die Wissenschaftlerin konnte die Scheinweibchen sogar dabei beobachten, wie sie ihren Hinterleib ins Wasser tauchten, als wollten sie Eier legen. Und warum ist das so? Weil in der Fliege der Wurm drin ist, nämlich ein parasitischer Fadenwurm. Seine Eier benötigen Wasser, um sich entwickeln zu können. Also verwandelt der Wurm mit Hilfe von eigens für diesen Zweck produzierten Geschlechtshormonen Eintagsmännchen in -weibchen. In männlichen Fliegen, die normalerweise nicht zum Wasser zurückkehren, hätten Fadenwürmer keine Chance zur Fortpflanzung.

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