piwik no script img

General Motors droht mit Werksschließung"Entsetzliche" Zahlen für Opel

Der US-Autokonzern General Motors verliert offenbar die Geduld mit seiner kriselnden Tochter Opel. Einem Bericht zufolge erwägt er Werkschließungen, unter anderem in Bochum.

Bald geschlossen? Das Opel-Werk in Bochum. Bild: dapd

WASHINGTON afp | Der US-Autohersteller General Motors (GM) zieht laut einem Pressebericht die Schließung des Opel-Werkes in Bochum in Erwägung. Das berichtete die US-Zeitung Wall Street Journal am Mittwoch unter Berufung auf einen Vertreter des Opel-Mutterkonzerns. Bei GM werde über eine Schließung des Werkes in Bochum mit 3100 Angestellten und des Werkes im englischen Ellesmere Port mit 2.100 Mitarbeitern diskutiert.

Angesichts von vermutlich "entsetzlichen" Zahlen für das vierte Quartal 2011 plane GM tiefere Einschnitte bei Opel, berichtete das Wall Street Journal. "Es gibt eine zunehmende Unzufriedenheit mit Opel und ein Gefühl, dass die Einschnitte vor zwei Jahren nicht tief genug waren", zitierte die Zeitung den GM-Vertreter. "Wenn Opel repariert wird, wird es jetzt repariert, und die Einschnitte werden tief sein."

Opel schreibt seit 2000 kontinuierlich rote Zahlen. Als GM – und mit ihm sein Europageschäft – während der Wirtschafts- und Finanzkrise in große Schwierigkeiten geriet, hatte Opel ein umfängliches Sanierungsprogramm zu bewältigen. 8.000 von 48.000 Arbeitsplätzen in Europa wurden gestrichen.

Auch die Geschäfte im vergangenen Jahr sagten keine Trendwende voraus. In den ersten neuen Monaten 2011 machten Opel und seine Schwestermarke Vauxhall einen Verlust von 580 Millionen US-Dollar (445 Millionen Euro).

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

6 Kommentare

 / 
  • T
    tollschocken

    Hallo taz,

    es geht nicht an, dass Kommentare von verkappten Nazis wie "Autofreier" von wegen Opelbeschäftigte sind Mörder und Unfallopfer-Holocaust einfach hier durchgewunken werden. Bitte entfernen Sie umgehend den "Kommentar".

  • J
    jochen

    Opel/Europa nicht den vollen Marktzugang zu

    gewähren ist ein Wirtschaftsverbrechen,

    weil die lukrativen Märkte in Indien und China,

    Indonesien und Südkoreas nicht protektionistisch

    abgeschirmt werden dürfen von Clans innerhalb

    der GM-Managementliga.

    Die Führung der Opelwerke sollte eine Klage

    gegen GM, wegen vorsätzlichen Mißmanagement

    zwecks verbilligter Werksschließung veranlassen,

    um die Profitspanne durch Kappazitätsverlagerung

    und -zentralisierung in Fernost und USA

    zu erhöhen, dabei aber den europäischen

    betroffenen europäischen Volkswirtschaften

    immensen Schaden zufügt, wegen Verwehrung

    der marktwirtschaftlichen Zugangsfreiheit

    und damit ein Profiterwirtschaftsteilverbot

    und Schlechterstellung gegenüber konzerneigenen

    Mitbewerbern. Deutschland und die EU

    müssen sich vor solchen Machenschaften schützen.

    GM sollte nicht vergessen, wer 2008 kurzfristig

    als Obama noch nicht handlungsfähig

    die Existenz GMs gerettet hat!

     

    Der Verdacht liegt nahe die europäischen

    Opelableger sollen vorsätzlich herabgewirtschaftet

    werden, um den europäischen Markt vorsätzlich

    von Asien und USA aus zentral zu versorgen, wie

    das bereits ja schon in der Handyproduktion

    der Fall ist.

    Interessant wäre, woher das gestaltende

    mittlere Management herkommt.

    Opel muss nach Asien exportieren können.

    Es kann nicht sein, dass Südkorea ein

    weltweites Kundenreservoir und mit den Asiaten

    die dynamischste und am stärksten wachsende Wohlstandsgruppe mit Autos

    versorgen darf und die Europaer hier ausgeschlossen

    werden!!!!! Da ist nicht Mißmanagement, sondern

    bewußte Niederschlagung der eigenen Tochtergesellschaften- ein Verbrechen.

  • HK
    Henner Kroeper

    Gezielte Demontage. Opel darf z. B. in Asien keine Autos verkaufen, aber die in Korea gebauten Opel dürfen in Deutschland und wahrscheinlich weltweit, verkauft werden. Dahinter steckt doch, das die General Motors Clique sich wieder staatliche Förderungen erschwindeln will.

  • A
    Autofreier

    Ich habe kein Mitleid mit den MitarbeiterInnen bei Opel. Ich hoffe das diese Mörder nie wieder Arbeit finden. Die faschistische Autoindustrie gehört weltweit zerschlagen! Durch den Autoverkehr sind mehr Menschen umgekommen als in alles Krigen zusammen. Wir brauchen endlich einen Schoah-Gedenktag für diese Opfer.

  • E
    eisenacher

    Von den Griechen wird eine 20%ige Lohnkürzung verlangt. Warum nicht auch von den Opelanern?

  • I
    Ingo

    Macht doch, schließt das Werk und verramscht es.

    Dann sollte es wieder eröffnet werden und diesmal im Besitz

    von deutschen Bürgern und einem Bundesland mit Sperrminorität

    wie in NIEDERSACHSEN.