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Gemeindewahlen

■ Bei Wahlen in der Jüdischen Gemeinde tritt die „Demokratische Liste“ als Opposition zu Galinski an

Am Sonntag in einer Woche finden in der Jüdischen Gemeinde Wahlen zur Repräsentantenversammlung statt. Zur Wahl präsentiert sich auch die „Demokratische Liste“, die sich als „Alternative zu der von Heinz Galinski angeführten Kandidatenliste“ sieht. Dabei ist die Gruppe eigentlich gegen Listenwahlen, erklärte gestern Artur Süsskind, einer der Kandidaten. Sie möchten eine Demokratisierung durch Personenwahlen erreichen.

Demokratisierung ist auch das Stichwort, wenn sie den Vorsitzenden der Jüdischen Gemeinde, Heinz Galinski, kritisieren. In den letzten Jahrzehnten hätten sich autoritäre Strukturen in der Gemeinde entwickelt, die „unsere Gemeindemitglieder in unerträglicher Weise bevormunden und gängeln und eine echte jüdische Atmosphäre durch äußere Repräsentation und bürokratischen Popanz ersetzt haben“, heißt es in einem Flugblatt. Zu einer demokratischen Erneuerung gehörten auch eine jährliche Gemeindeversammlung, auf der der Vorstand über seine Arbeit Rechenschaft ablegen solle.

Bei der Öffentlichskeitsarbeit von Heinz Galinski bemängeln sie das Fehlen innerjüdischer Themen. Die einzige Kita sei völlig überbelegt und auch die Schule platze aus allen Nähten. Man will sich einsetzen für die Weiterführung der Jüdischen Schule bis zum Abitur. Auch ein koscheres Restaurant, ein Gemeindezentrum als Treffpunkt und eine Umgestaltung der Kulturarbeit steht bei der Demokratischen Liste auf dem Programm. Last but not least wünschen sie sich eine unabhängige jüdische Presse, in der nicht nur die Mehrheitsmeinung in der Jüdischen Gemeinde zu Worte kommt, sondern auch kritische Stimmen nachzulesen sind.

RiHe

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