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Geld regiert das Spiel

Nürnberg (dpa/vwd) – Kapital, Kredite, Konkurrenzkämpfe – beim Spiel ist ohne „Moos“ oder „Money“ nicht mehr viel los. Im Bereich der Gesellschaftsspiele, die die Neuheitenschau der Spielwarenmesse beherrschten, dreht sich fast alles ums Geld. Ein Gegengewicht zu Wirtschafts-, Börsen-, Investment- und Handelsspielen setzten lediglich einige Hersteller mit Ausflügen in exotische Spielbrett-Welten. Die übrigen der insgesamt rund 200 sogenannten Neuheiten waren lediglich Verbesserungen altbekannter Spielideen.

„Der Top-Aktionär“ kann ein Grundkapital von 138 Millionen Spielmark für die Aktien von 27 realen Gesellschaften einsetzen. Wie im wirklichen Leben entscheiden vor allem äußerste Wachsamkeit beim Kassieren von Dividenden und eine gewisse Geschicklichkeit im Umgang mit dem Finanzamt über Sieger und Verlierer. Hoch verschulden kann sich der angehende „Börsianer“ auch bei „Money“, wo es darum geht, vor allem zukunftsorientiert zu investieren. Und sogar „Fußball- Bundesliga mit Europapokal“ ist kein Spiel um sportliche Ehren, sondern um Millionen: Fußballspieler werden gekauft und verkauft. In die faszinierende Welt stiller Oasen inmitten einer unendlichen Wüste entführt „Targui“. In den Straßenschluchten von Peking gehen die Meisterdetektive Mr. Wetsup und Mr. Smartee auf Ganovenjagd. Auf einem detaillgenauen Stadtplan von Venedig begegnen sich im Karneval geheimnisvoll maskierte Personen, die zunächst nicht als Freund oder Feind zu erkennen sind. An einem langen Spieleabend kann sich die Familie (resp. WG, in diesem Fall womöglich auch gemischt) auch zum „Hexentanz“ am Blocksberg treffen oder mit Alice ins Wunderland entrücken.

Eisenbahnfreunde freuen sich vor allem über neue Einsatzmöglichkeiten digitaler Steuerung in der Miniaturbahn. So bedient in einem Panoramawagen der Kellner nach Knopfdruck die Gäste. Zudem kann ferngesteuert die Decken- und Tischbeleuchtung im Speisewagen geschaltet werden. Elektronische Steuerung zieht zunehmend auch in Baukästen ein, wo der künftige Ingenieur jetzt schon im Kindesalter Ablaufsteuerungen mit bis zu zehn Programmschritten oder elektronische Regeltechniken realisieren kann.

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