CYPERPROTHESE : Gehirn kontrolliert Kunsthand
ROM | Das Gehirn will eine Faust ballen oder den kleinen Finger bewegen – und die mechanische Cyberhand führt die Bewegung aus. Über vier Elektroden mit jeweils acht Kanälen kommuniziert der Italobrasilianer Pierpaolo Petruzziello (27) mit seiner künstlichen linken Hand. Von diesem Bionik-Erfolg mit einer mechanischen Hand berichtet ein italienisches Team von Chirurgen, Anästhesisten, Neurologen und Bioingenieuren des Biomedico-Campus in Rom. Vor gut einem Jahr setzte die Gruppe dem Mann, der einen Unterarm bei einem Autounfall verloren hatte, die 2 Kilogramm schwere Kunsthand an. Sie ist jedoch noch nicht fest angeschlossen, nach 30 Tagen müssen die Elektroden ausgetauscht werden. Die bisherigen Ergebnisse werten die Forscher als vielversprechend. Die mit den Armnerven verbundenen feinsten Fasern der Elektroden sind „biokompatikel“ und 10 Millionstel Millimeter dünn. Durch diese Verbindung kann der Italobrasilianer mit seiner neuen Hand nicht nur Bewegungen machen, sondern er spürt auch Sinnesempfindungen. Für ihn beginnt jetzt eine mehrjährige Testphase, um die Hand dann endgültig zu implantieren. (dpa)