WAS MACHT EIGENTLICH ...Mario Czaja?: Geheimwissen verbreiten

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Freunde der politischen Literatur: Ich habe Ihnen etwas mitgebracht. Keine Angst, Sie müssen nicht viel lesen. Es handelt sich noch nicht einmal um einen vollständigen Satz – aber der hat es in sich.

„Erfolgreiche Oppositionsarbeit“, lesen wir, „erfolgreiche Oppositionsarbeit in einem von Sozialdemokraten und Kommunisten geführten Senat“. Es ist das Thema eines Referats, das ein Herr Czaja demnächst vor Mitgliedern der „Mittelstands- und Wirtschaftsvereinigung der CDU Berlin“ halten wird, wie wir einer faksimilierten Mitteilung entnehmen konnten. Der illustre Zirkel trifft sich zu diesem Zweck in einem Moabiter Restaurant.

Bevor wir zur Textexegese schreiten, sollten wir erwähnen, dass Mario Czaja 29 Jahre alt, Christdemokrat und Unternehmensentwickler ist. Den stellvertretenden Vorsitz der Abgeordnetenhausfraktion gab Herr Czaja im Jahr 2004 ab, um sich stärker seiner Arbeit als Kreischef der CDU Wuhletal zu widmen.

„Von Sozialdemokraten und Kommunisten“ wird also die Rede sein. Das klingt bedrohlich. Stutzig macht die Präposition „in“: „Oppositionsarbeit in einem Senat“ – wie kann das angehen? Ist da ein schwarzer Maulwurf bei den Roten am Werk? Betreibt Herr Czaja gar persönlich Sabotage an der Regierung? Mehr noch: Besagte Oppositionsarbeit ist bereits, wir zitieren abermals, „erfolgreich“. Was bedeutet das? Werden die Geschicke Berlins in Wirklichkeit von Hellersdorf-Wuhletal aus gelenkt? Ja? Denken Sie mal darüber nach. CLP FOTO: ARCHIV