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■ Gegen die Verramschung der BahnBitte keine Billigtickets!

Die dümmste Idee der Bahnmanager im letzten Jahr hat einen Namen: „Schönes-Wochenende-Ticket“. Für fünfzehn Mark durften bis zu fünf Passagiere in den Nahverkehrszügen am Wochenende beliebig weit fahren. Jetzt hat die Bahn der Überfüllung der Züge wegen den Preis auf dreißig Mark erhöht.

Und das ist immer noch zu wenig. Denn erstens verprellt das Ticket jene Millionen Kunden, die die Bahn im Alltag nutzen: die Pendler. Sie zahlen oft über tausend Mark für ihre Jahreskarte. Wenn sie dann an einem Samstag, auf dem Weg zum Job, zum Teil nicht mal in die vollen Züge hineinkommen, sind sie stinksauer. Weil das Billigticket jetzt auch in den S-Bahnen der Städte gelten soll, wird der Effekt potenziert. All diese Kunden werden sich den Kauf ihrer nächsten Jahreskarte gut überlegen. Zweitens werden die neuen Fahrgäste, die die Bahn am Wochenende anlockt, bestimmt nicht zu Dauerkunden. Wenn sie am Montag „danach“ pro Bahnkilometer 25 Pfennig zahlen sollen, reagieren sie erwartungsgemäß: Nein danke, dann lieber doch das Auto!

Verärgerte Dauerkunden, keine neuen Fahrgäste und nur am Wochenende ein paar weniger Autos auf den Straßen — so die Bilanz des „schönen Wochenendes“. Ein Unternehmen verramscht sein Produkt. Dabei wäre die Gegenrichtung angemessen. Die gleichen Millionen, investiert in konsequentes Marketing, hätten mehr Effekt — nicht nur am Wochenende. Die Autoindustrie macht das übrigens vor: Wenn bei VW oder Mercedes der Verkauf stagniert, werden nicht die Preise gesenkt, sondern Werbekampagnen gestartet. Jeder Manager, der eine achtzigprozentige Preissenkung vorschlüge, würde gefeuert oder zum ADAC abgeschoben. Zu Recht. Felix Berth

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