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Gegen den Trend

■ Höchste Arbeitslosenzahl seit Jahren

Auch auf dem Arbeitsmarkt scheint sich in Hamburg der Frühling langsamer zu entwickeln als anderswo. Während in Norddeutschland insgesamt jahreszeitlicher Auftrieb und konjunkturelle Belebung den Arbeitsmarkt entspannt haben, sieht es in Hamburg weiterhin ungünstiger aus als in den übrigen westlichen Bundesländern. Das geht aus den aktuellen Arbeitsmarktzahlen hervor, die das Landesarbeitsamt Nord am Donnerstag in Kiel veröffentlichte.

10.100 HamburgerInnen meldeten sich im März arbeitslos und damit 1200 mehr als im März 1994 – die höchste Zahl seit vielen Jahren. Gegenüber Februar ging die Zahl der stellenlosen Frauen und Männer zwar um 1,6 Prozent auf 77.200 zurück, die Arbeitslosenquote sank von 9,6 Prozent auf 9,4 Prozent, liegt aber immer noch um 0,9 Prozentpunkte höher als der Durchschnitt der westlichen Bundesländer. Vor einem Jahr hatte die Quote noch 8,7 Prozent betragen. Besonders stark betroffen von dem vielbeschworenen, aber noch immer nicht eingetretenen Konjunkturaufschwung sind ältere Menschen, AusländerInnen und Angestellte.

Im Gegensatz zur Hansestadt steht Schleswig-Holstein mit „nur“ 8,4 Prozent Arbeitslosen in voller Blüte: das Nachbarland hat den Beschäftigungsrückstand zum Vorjahr vollständig aufgeholt. In Niedersachsen gibt es zwar arbeitsmarktpolitische Hoffnungsschimmer zu vermelden, doch liegt die Quote von 11 Prozent immer noch erheblich höher als der westdeutsche Durchschnitt von 8,5 Prozent.

dpa/taz

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