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Gegen Volksbegehren

■ Meisner: Lehre ist keine Mehrheitsfrage

Der Kölner Erzbischof, Kardinal Joachim Meisner, lehnt das im Herbst geplante Kirchenvolksbegehren zur Reform der katholischen Amtskirche ab. Die von der Initiative „Wir sind Kirche“ in allen katholischen Gemeinden angestrebte Initiative sei „fragwürdig“, schrieb Meisner in einem Brief an Seelsorger und Pastoraldienste im Erzbistum Köln. Sie gehe von einem Kirchenverständnis aus, das „der katholischen Glaubensüberzeugung fremd“ sei. Die Initiatoren unterlägen dem „Mißverständnis“, daß „die kirchliche Lehre durch Mehrheitsentscheidungen verändert werden“ könne.

Die Initiative operiere an der gesamtkirchlichen Struktur vorbei, die angesprochenen Themen würden im übrigen auf verschiedenen kirchlichen Ebenen „von den gewählten Gremien“ behandelt. Im Erzbistum Köln lasse die Unterschriftenaktion zudem ein laufendes Pastoralgespräch, das „diese und andere Fragen“ aufgegriffen habe, außer acht und drohe sogar, dieses Gespräch zu beeinträchtigen.

Der Initiator des Kirchenvolksbegehrens, Christian Weisner in Hannover, hatte kürzlich mitgeteilt, daß es bereits in 22 der 27 deutschen Diözesen Kontaktgruppen gebe. Die Aktion nach österreichischem Vorbild setzt sich unter anderem für mehr Mitsprache der Laien in der Kirche ein, für das Frauenpriestertum und die Abschaffung des Zölibats. dpa

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