Gegen Demonstranten in Bangkok: Armee marschiert in Finanzviertel auf
Soldaten haben das Geschäftsviertel in Bangkok abgeriegelt. Die Regierung hat die oft als Bangkoks Wall Street bezeichnete Thanon Silom zum Sperrbezirk für die Regierungsgegner erklärt.
BANGKOK dpa | In Erwartung eines Ansturms von regierungsfeindlichen Demonstranten ist die Armee in der thailändischen Hauptstadt Bangkok massiv im Finanzviertel aufmarschiert. Hunderte von Soldaten rollten am Montag auf einigen Zugangsstraßen Stacheldraht aus. Vor Banken und Geschäftszentren standen Soldaten dicht an dicht und mit dem Maschinengewehr bei Fuß Wache. Augenzeugen schätzten ihre Anzahl auf 2000.
Die Demonstranten, unter dem Namen Rothemden bekannt, hatten am Wochenende gedroht, in das Finanzviertel zu marschieren, um ihrer Forderung nach Rücktritt der Regierung Nachdruck zu verleihen. Sie halten bereits seit Ostern ein wichtiges Geschäftsviertel mit Einkaufszentren und Luxushotel besetzt.
Die Demonstrationen in Bangkok mit teils zehntausenden Teilnehmern dauern bereits seit mehr als fünf Wochen und beeinträchtigen zunehmend das Geschäftsleben und die Tourismusindustrie. In Bangkok gilt zwar seit fast zwei Wochen der Ausnahmezustand, der Versammlungen von mehr als fünf Menschen verbietet, doch ignorieren die Rothemden dies - und die Sicherheitskräfte lassen sie bislang gewähren. Bei dem Versuch, die Demonstranten zu zerstreuen, kamen am vorvergangenen Wochenende bei Straßenschlachten 25 Menschen ums Leben und mehr als 800 wurden verletzt.
Leser*innenkommentare
Bernd Goldammer
Gast
Wenn die thailändische Armee bei den bürgerlichen Protesten im Jahr 2008 auf dem Flughafen in Bangkok(Farbe Gelb) einen Schießbefehl erhalten hätte, wären die deutschen Gebührenerpresser, Zeitungsbesitzer, Anzeigenkunden und deren denkfaule Abschreiber "aus der Wanne" gesprungen. "Wegen der Menschenrechte und wegen der verletzen Demokratie", hätten sie unter Tränen verkündet. Wenn die Armee wie jetzt gegen normale , demokratisch gesinnte Durchschnittsverdiener eingesetzt bleibt es ruhig in der warmen Jauche. Gelegentlich wird versucht die Deutschen mit ein paar stinkenden Halbwahrheiten zu begießen. Zum Glück gibt es Internet. Und Fremdsprachen kann man schnell lernen.
Jan
Gast
Da hat wohl wer von tagesschau.de abgschrieben ... ^^