Gedenken an den armenischen Genozid: Kim Kardashian auf Bildungsreise
Klatschpressen-Liebling Kim Kardashian ist ins Land ihrer Vorfahren gereist. Sie will sich dort mit dem Völkermord an 1,5 Millionen Armeniern auseinandersetzen.
ERIWAN afp | TV-Starlet Kim Kardashian ist zu einem ersten Besuch in Armenien eingetroffen, der Heimat ihrer Vorfahren. Örtliche Medien zeigten die Ankunft Kardashians am Mittwoch am Flughafen der Hauptstadt Eriwan. Einer der Organisatoren sagte, Kardashian wolle mit ihrer Familie „der Opfer des armenischen Genozids gedenken“. Sie werde während ihres achttägigen Besuchs an einem Dokumentarfilm über den Massenmord vor hundert Jahren arbeiten.
Ein starkes Sicherheitsaufgebot begleitete die Ankunft Kardashians und ihrer Schwester am Flughafen von Eriwan. Ihr Ehemann Kanye West und ihre 21 Monate alte gemeinsame Tochter waren nicht zu sehen, sollten Kardashian den Berichten zufolge aber ebenfalls auf ihrer Reise begleiten.
Am 24. April 1915 begann die damalige Regierung des Osmanischen Reiches mit der Verhaftung der Armenier. In der Folgezeit fielen nach armenischen Angaben bis zu 1,5 Millionen Angehörige der Minderheit im Osmanischen Reich einem gezielten Völkermord zum Opfer. Die Türkei weist den Begriff des Völkermordes zurück und setzt die Zahl der Opfer deutlich niedriger an.
Kardashian will das Mahnmal für die Opfer in Eriwan besuchen und im armenischen Nationalarchiv nach Unterlagen über ihre Vorfahren forschen. Zudem werde sie in die nordwestliche Stadt Gyumri reisen, wo entfernte Verwandte der Kardashians wohnten.
Die Vorfahren von Kim Kardashians Vater waren auf der Flucht vor den Massakern in die USA ausgewandert, ihr Vater arbeitete bis zu seinem Tod 2003 als Prominentenanwalt. Sie selbst wurde in den USA 2007 durch ein Sex-Video bekannt, das sie mit ihrem damaligen Freund zeigte. Mit der Reality-Soap „Keeping Up with the Kardashians“ schaffte die Familie es dann ins Fernsehen.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Internationaler Strafgerichtshof
Ein Haftbefehl und seine Folgen
Krieg in der Ukraine
Geschenk mit Eskalation
Umgang mit der AfD
Sollen wir AfD-Stimmen im Blatt wiedergeben?
Krieg in der Ukraine
Kein Frieden mit Putin
Warnung vor „bestimmten Quartieren“
Eine alarmistische Debatte in Berlin
Nan Goldin in Neuer Nationalgalerie
Claudia Roth entsetzt über Proteste