Gast im Kanzleramt: Gutti war bei Mutti
Klammheimlich haben sich der Ex-Verteidigungsminister und Bundeskanzlerin Angela Merkel zu einem Gespräch getroffen. Offenbar ging es auch um die NSA-Affäre.
BERLIN afp/dpa | Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat Medienberichten zufolge mit dem früheren Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) über die NSA-Affäre beraten. Wie die Zeitungen Bild und Welt am Mittwoch berichteten, empfing Merkel zu Guttenberg zu einem Gespräch im Kanzleramt.
Dabei ging es laut Bild um die Affäre um die Überwachungspraktiken durch US-Geheimdienste und deren Folgen für die deutsch-amerikanischen Beziehungen. Laut Welt handelte es sich um einen persönlichen Termin, von dem auch Merkels Mitarbeiter nichts wussten.
Mit einem Comeback des früheren Verteidigungsministers Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) in der künftigen Bundesregierung ist aber nicht zu rechnen. „Diese Frage steht nicht an“, sagte Regierungssprecher Steffen Seibert am Mittwoch in Berlin. Ein Treffen von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) mit Guttenberg hatte entsprechende Spekulationen ausgelöst
Guttenberg arbeitet derzeit in Washington bei dem Think Tank „Center for Strategic and International Studies“. Auf der Internetseite „Project Syndicate“ schrieb der CSU-Politiker dem Bericht zufolge vor wenigen Tagen: „Im Fall des NSA-Skandals ist eine unmissverständliche Entschuldigung Obamas die einzige Lösung, um die Vergangenheit hinter sich zu lassen und nach vorne zu blicken.“
Der ehemalige Bundesverteidigungsminister war 2011 zurückgetreten, nachdem bekanntgeworden war, dass er seine Doktorarbeit in weiten Teilen von anderen abgeschrieben hatte. Danach zog er in die USA.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Umgang mit der AfD
Sollen wir AfD-Stimmen im Blatt wiedergeben?
Pistorius lässt Scholz den Vortritt
Der beschädigte Kandidat
Utøya-Attentäter vor Gericht
Breivik beantragt Entlassung
Böllerverbot für Mensch und Tier
Verbände gegen KrachZischBumm
Haftbefehl gegen Netanjahu
Begründeter Verdacht für Kriegsverbrechen
Warnung vor „bestimmten Quartieren“
Eine alarmistische Debatte in Berlin