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Gaspreise steigenErdgas wird teurer

Mehr als 300 Versorgungsunternehmen erhöhen Preise. Es gibt zu wenig Wettbewerb, sagen Verbraucherschützer.

Der Winter wird teurer: Mehr als 300 Gasversorger erhöhen die Preise. Bild: dpa

HEIDELBERG dpa Pünktlich zum Beginn der Heizsaison ziehen viele Gasversorger in Deutschland kräftig ihre Preise an. Nach Angaben der Verbraucherportale Verivox in Heidelberg und Toptarif in Berlin erhöhen mehr als 300 Anbieter zum 1. Oktober ihre Preise im Durchschnitt um rund 15 Prozent. Dadurch zahle eine Familie mit einem Verbrauch von 20.000 Kilowattstunden (kWh) durchschnittlich zwischen 213 und 223 Euro mehr im Jahr für Gas, berichten die beiden Verbraucherportale. Bereits im August und September hatten etwa 260 Anbieter ihre Preise angehoben.

Mit dem stärksten Preisanstieg müssen Verivox zufolge die Kunden der Vereinigten Stadtwerke in Schleswig-Holstein rechnen. Die Firma erhöht um mehr als 30 Prozent, was sich auf der Gasrechnung mit jährlich 392 Euro mehr niederschlägt. Relativ glimpflich kommen die Kunden der Stadtwerke Hockenheim in Baden-Württemberg davon: Sie müssen von Oktober an 1,3 Prozent oder 17 Euro mehr im Jahr berappen.

Der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) begründet die Preiserhöhungen mit der gestiegenen Nachfrage nach Energie auf den Weltmärkten. "Vor allem der Energiehunger in China und Indien erhöht den Druck auf die Preise weltweit", sagte ein BDEW-Sprecher. Nach Angaben des Bundesamts für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle seien die Einfuhrpreise für Erdgas im Juli 2008 um 46,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat gestiegen, erklärte der Sprecher. "Die Zeit billiger Energie ist erst einmal vorbei."

Die Bundesverbraucherzentrale in Berlin kritisiert vor allem den fehlenden Wettbewerb auf dem Gasmarkt. "Der Verbraucher ist den Gaspreisen quasi hilflos ausgeliefert", sagte der Energieexperte Holger Krawinkel der Deutschen Presse-Agentur (dpa). Weil der Markt so undurchsichtig sei, könnten die Verbraucher die Preise der verschiedenen Anbieter kaum vergleichen. Auch ein Wechsel des Versorgers sei oft nicht möglich, da es in vielen Regionen keine Konkurrenten gebe. Krawinkel empfiehlt den Verbrauchern daher, auf erneuerbare Energien oder Fernwärme umzusteigen.

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