: Ganz tief gebohrt
Vermittlung von Vergangenheit. Forscher der Uni Bielefeld erhalten Preis des NRW KULTURsekretariats
Der Preis „Tiefenbohrung“ wird vom NRW KULTURsekretariat in Wuppertal zum ersten Mal vergeben. Mit ihm sollen besondere Verdienste bei der Vermittlung historischen Wissens an eine breite Öffentlichkeit gewürdigt. Der mit 2.500 Euro dotierte Preis geht an eine Forschungsgruppe der Universität Bielefeld für ihre Ausstellungskonzeption „Bilderstreit und Bürgerstolz“.
Die Mitte 2006 in Herford eröffnete Ausstellung erläutert Zusammenhänge zwischen protestantischer Bildprogrammatik und bürgerlicher Repräsentation in einer Zeit des gesellschaftlichen Umbruchs. Entwickelt wurde das Konzept von Studierenden unterschiedlicher Semester und wissenschaftlichen Mitarbeitern der Fakultäten für Geschichtswissenschaft, Philosophie und Theologie im Rahmen des zweisemestrigen Praktikumsseminars „Konfessionalisierung im Kirchenraum“. Die Studenten mussten neben der wissenschaftlichen Bearbeitung und der ästhetischen Konzeption auch die Einwerbung von Geld- und Sachmitteln sowie die Produktion der Begleitpublikation übernehmen. Die Jury lobte darüber hinaus auch die Einbeziehung des Internets (www.bilderstreit-buergerstolz.de).
Der „Preis Tiefenbohrung“ wird vom NRW KULTURsekretariat in Wuppertal nun jährlich vergeben. Das kulturgeschichtliche Projekt „Tiefenbohrung“ wurde 2004 gestartet. Im Mittelpunkt stehen vorindustrielle Gesellschafts- und Wertesysteme in der Zeit vor 1800 in Nordrhein-Westfalen. Initiiert und unterstützt werden historisch ausgerichtete themengebundene Einzelausstellungen, aber auch Ausstellungsserien, wie 2007 zum Themenkomplex „Arbeitswelten“. PEL