■ Soundcheck: Galliano / Nigel Kennedy
Gehört: Galliano Als die britische Music-Comunity Galliano als letzte Zugabe Konzertes am Mittwoch im Stadtpark Stoned again spielte, empfand das ein Teil des weitgehend studentischen Publikums als sehr einfühlend. Knapp zwei Stunden hatten sie an einem Happening der besonderen Art teilgenommen. Die anfängliche Verärgerung darüber, daß die Band die Zuschauenden etwa eine halbe Stunde im Regen warten ließ, bevor sie anfing, wich trotz heftigen Nasses bald groovender Begeisterung. Erst recht, als sich der Himmel nach einer halben Stunde auflockerte. Geschmackssicher klaubte sich die Londoner Band Versatzstücke aus allerlei Musikrichtungen zusammen, um daraus etwas völlig Eigenes zu erstellen. Das Publikum (“Wie viele Ziegenbärte passen eigentlich auf einen Quadratmeter?“) vergaß die durchnäßten Klamotten, einige versuchten gar die Bühne als Tanzfläche zu erobern. Was auch einem Mittzwanziger gelang. Als „the Shaker“ wurde der, sich im 70er-Jahre Jazzrock-Tanzstil produzierende Eindringling in die Comunity und ihre Bühnenshow integriert. Trotz sehr bemühter Ordnern gelang es bei den Zugaben noch weiteren Zuschauenden die Bühne zu erklimmen, und sich dort den Rhythmen öffentlich hinzugeben.
Heute abend: Nigel Kennedy Wenn der britische Violinist heute abend seine Strad auspackt, wird er darauf verzichten, dem Publikum seine größten Erfolge vorzuspielen. Kein Viv (Vivaldi) und auch kein Kreisler von Nigel, also nichts von dem, was ihn als klassischen Geiger in die höheren Gefilde der britischen Charts gebracht hat. Dafür trägt er, der Unangepaßte, eigene Werke vor, die, laut seiner eigenen Aussagen, kompositorische Ähnlichkeiten zum Werk von Jimmy Hendrix haben sollen.
heute, Stadtpark, 19 Uhr
Außerdem: Die Frauenpopband Domina Dea aus Zürich.
heute, Frauenmusikzentrum, 20.30 Uhr
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