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Archiv-Artikel

Gaddafi lebt, die Rebellen auch

LIBYEN Entscheidende Phase im Bürgerkrieg. Nato greift Ziele in Tripolis an

TRIPOLIS/MISURATA rtr/afp/taz Im libyschen Bürgerkrieg rüsten sich beide Seiten offenbar für eine Entscheidung im Kampf um die Macht. Während die Aufständischen in Misurata einen Vormarsch auf die Hauptstadt Tripolis ankündigten, zeigte das Staatsfernsehen erstmals seit zwei Wochen wieder Bilder des Machthabers Muammar al-Gaddafi. „Sie werden gewinnen“, begrüßte ein alter Mann Gaddafi demnach bei einem Treffen mit Stammesältesten am Mittwochabend in einem streng abgeriegelten Hotel. Wenig später intensivierte die Nato erneut ihre Luftangriffe auf militärische Ziele in Tripolis. Der libysche Machthaber war nicht mehr in der Öffentlichkeit gesehen worden, seit am 30. April sein Sohn und drei Enkelkinder bei einem Nato-Luftangriff getötet worden waren.

Die wochenlang im westlibyschen Misurata eingekesselten Rebellen meldeten am späten Mittwoch die Einnahme des Flughafens außerhalb der Stadt und den Ausbruch aus ihrem Belagerungsring. Gaddafis Truppen hätten sich in die 200.000 Einwohner zählende Stadt Zliten 50 Kilometer westlich zurückgezogen, erklärten die Rebellen, die nach eigenen Angaben bereits 20 Kilometer außerhalb von Misurata stehen. Man wolle jetzt auf Zliten vorrücken, das auf dem Weg nach Tripolis liegt.

Reportage über libysche Flüchtlinge in Tunesien SEITE 4

Reportage über die Stimmung bei Rebellen in Ostlibyen SEITE 5