: Gabriel wirbt für offene Endlager-Debatte
Umweltminister lädt alle Seiten zum Symposium über Atomlager in Deutschland ein
BERLIN taz/afp ■ Bundesumweltminister Sigmar Gabriel (SPD) hat an Befürworter und Gegner der Atomenergie appelliert, sich offen den Fragen der Endlagerproblematik zu stellen. „Eine Entscheidungsblockade führt dazu, dass unsere Nachkommen für die Hinterlassenschaft der Atomstromproduktion aufkommen müssen“, sagte Gabriel. Ohne ein Mindestmaß an Akzeptanz für einen Endlagerstandort lasse sich kein Endlager für hochaktive Abfälle in Deutschland realisieren. Das am Donnerstag beginnende Endlagersymposium 2008 soll dazu beitragen, den Dialog in dieser Frage zwischen Politikern, Wissenschaftlern und Bürgerinitiativen wieder aufzunehmen.
Die Umweltverbände allerdings sind uneins, ob sie an dem Symposium teilnehmen sollen. Das Treffen werde den Umweltorganisationen als „ergebnisoffene Diskussion verkauft“, tatsächlich gebe es deutliche Hinweise, dass sich das Umweltministerium auf Gorleben als Endlagerstandort festgelegt habe, kritisierte Dirk Seifert von Robin Wood. Er werde daher nicht am Symposium teilnehmen.
Anders sieht es bei der Bürgerinitiative Lüchow-Dannenberg aus: „Wir müssen alles probieren“, sagte Francis Althoff, Sprecher der Initiative. Den Konsens, sich nicht an der Endlagerdebatte zu beteiligen, solange noch Atomkraftwerke laufen, gebe es seit langem nicht mehr.