: GUS-Gipfel geheim
■ Treffen im ehemaligen KGB-Archiv
Moskau (afp) — Zu Beratungen über militärische und wirtschaftliche Probleme haben sich am Donnerstag in Moskau die Präsidenten der Mitglieder der Gemeinschaft Unabhängiger Staaten (GUS) getroffen. Bis zuletzt blieb unklar, wer im einzelnen an dem Gipfel teilnehmen würde. 'Tass‘ meldete, die Tagesordnung bleibe geheim. Sicher war nur, daß der militärische Komplex einen großen Teil der Beratungen einnehmen würde. Hauptstreitpunkte zwischen den ehemaligen Sowjetrepubliken sind die Fragen der Aufteilung der Streitkräfte und der Abstimmung bei der Umsetzung von Wirtschaftsreformen, etwa der Preisfreigabe. Diese Probleme konnten auf dem jüngsten Gipfel in Minsk am 30. Dezember nicht ausgeräumt werden. Die GUS-Chefs verhandelten hinter den Mauern des Archivs des ehemaligen Geheimdienstes KGB in einem Moskauer Vorort. Pikanterweise hatten sich gerade dort im August die Drahtzieher des Staatsstreiches getroffen, mit dem sie den damaligen sowjetischen Präsidenten Michail Gorbatschow stürzen wollten.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen