GEDENKSTÄTTE BEKOMMT NEUEN AUSSTELLUNGSTRAKT : Richtfest im Stasi-Knast
Für den künftigen Ausstellungstrakt in der Stasiopfer-Gedenkstätte in Hohenschönhausen ist am gestrigen Montag Richtfest gefeiert worden. Anlass war die Fertigstellung des ersten Bauabschnitts in einer ehemaligen Lagerhalle. Seit August vergangenen Jahres entstehen hier Räume für eine neue Dauerausstellung, Seminarräume sowie ein Besucherzentrum mit Buchladen und Café.
Gedenkstättendirektor Hubertus Knabe verwies bei dem Richtfest auf den wachsenden Besucherandrang. Im vergangenen Jahr erzielte die Gedenkstätte nach eigenen Angaben mit rund 342.000 Gästen einen neuen Besucherrekord. Gut die Hälfte waren junge Menschen, vor allem Schulklassen. Rund 54.000 Besucher kamen aus dem Ausland.
Knabe sagte: „Immer mehr Leute interessieren sich für diesen Unterdrückungsort, weshalb wir unser Angebot ausweiten und verbessern wollen.“ Das äußere Erscheinungsbild der Gedenkstätte werde sich durch den Umbau allerdings nicht verändern. „Das Museum wird im Stasi-Gefängnis quasi versteckt“, betonte der Gedenkstättenleiter. Auch Senatsbaudirektorin Regula Lüscher sagte, die Spuren des Leides blieben ohne bauliche Überformung eindrücklich erhalten.
Die neue Dauerausstellung im früheren Stasi-Gefängnis soll im Februar 2013 eröffnet werden. Die Kosten für das Bauvorhaben belaufen sich auf 16 Millionen Euro, die je zur Hälfte von Bund und Land aufgebracht werden. Die Arbeiten sollen im Herbst abgeschlossen sein.
Die frühere zentrale Untersuchungshaftanstalt des Ministeriums für Staatssicherheit war 1994 als Gedenkstätte eröffnet worden. Gebäude und Einrichtung sind nahezu unversehrt erhalten geblieben. (epd)