GALERIE WILD : Der Krieg, die Kunst: Afghanische Kriegsteppiche
Der Bildteppich, wahrscheinlich in Westafghanistan geknüpft, beschreibt Kriegshandlungen, bei denen es sich einer Beischrift zufolge um die Attacke auf Stellungen der Taliban in Bagram im Herbst 2001 handelt. Er ist Teil einer Sammlung, die Till Passow bei Filmarbeiten in Pakistan und Afghanistan über eine Dekade lang zusammengetragen hat. Beinahe 35 Jahre Krieg haben die visuelle Kultur des Landes geprägt. Die Anfangsgeschichte der „Kriegsteppiche“ liegt im Dunkel einiger Mythen über die afghanische Kunstszene Ende der 1970er Jahre. Einige der Teppiche aus den 1980ern sollen Flüchtlingen motivisch die Aufarbeitung ihrer Traumata ermöglicht haben. Für die Debatte, ob es sich bei diesen Objekten um ethnografische Sammlerstücke, Kunsthandwerk oder touristische Souvenirs handle, schlug der Kunsthistoriker Rolf Sachsse als Lesart vor, sie als Medien zwischen Handwerk und Technik, Massenkommunikation und Dialog, zwischen Kunst und Nachrichtenbild zu verstehen. Einzelne Exponate sind nun in der Galerie Wild zu sehen. AH
■ Eröffnung 26. 2., 20 Uhr, Di.–Fr. 12–18, Sa. 12–17 Uhr, bis 20. 3., Gipsstraße 12