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Archiv-Artikel

GAL schimpft auf „Kohle von Beust“

Hamburgs Grüne starten mit neuen Plakaten und Kinowerbung in die Endphase des Wahlkampfes. Klare Absagen von Spitzenkandidatin Christa Goetsch und Parteichefin Anja Hajduk an schwarz-grüne Spekulationen des Bürgermeisters

Das von Vattenfall geplante und vom Senat genehmigte Kohlekraftwerk Moorburg wird zu einem der Hauptthemen der Grünen im Endspurt des Bürgerschaftswahlkampfes. „Kohle von Beust. Neue Energie statt Co2“, lautet eines der fünf Plakatmotive, mit denen die GAL in den sechs Wochen bis zum Wahltag für sich werben will. „Wer wirklich einen Politikwechsel will, der muss Grün wählen“, sagte die GAL-Spitzenkandidatin Christa Goetsch gestern bei der Vorstellung der Kampagne.

Goetsch selbst wird auf einem Personenplakat präsentiert als „Alles außer Desperate Housewife“. Vier weitere Themenmotive gelten den Bereichen Bildung und soziale Gerechtigkeit sowie – „Hummel Hummel, Murks Murks“ – dem grünen Ansatz, Hamburg zu einer „Kreativen Stadt“ zu machen.

Die jüngsten Gedankenspiele von CDU-Bürgermeister Ole von Beust über eine schwarz-grüne Koalition nannte Goetsch „keine seriöse Avance und für uns nicht diskutierbar“. Allein die Differenzen zwischen beiden Parteien in der Energie- und Schulpolitik würden eine Zusammenarbeit unmöglich machen.

Die wenig verheißungsvollen Umfrageergebnisse sehen Goetsch und Parteichefin Anja Hajduk „als Ansporn“. Die zurzeit prognostizierten elf Prozent „machen uns nicht glücklich“, räumte Hajduk ein. Deshalb müsse die GAL in der Endphase des Wahlkampfes deutlich machen, „dass es einen Wechsel zu Rot-Grün nur mit starken Grünen geben wird“. SPD und GAL werden derzeit zusammen etwa 45 Prozent vorhergesagt, die CDU liegt bei 41 Prozent und die Linkspartei bei 5 bis 7 Prozent. Sollte es für Rot-Grün nicht reichen, drohe eine Große Koalition von CDU und SPD in Hamburg, warnten Goetsch und Hajduk.

Bis zum Ende dieser Woche wird die GAL auch im Internet ihren Wahlkampf starten. Eine neue Website (www.hamburg.gruene.de) wird freigeschaltet. Vorgestellt wurde zudem ein Wahlkampfspot für TV und Kino. SVEN-MICHAEL VEIT