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Fußballer im Stall

■ Fußball-EM: Bertis erfolgreiche Quartiersuche

Berlin (taz) — „Der Deutsche ist es gewohnt, ein gemütliches Zuhause vorzufinden. Das ist hier gewährleistet“, freute sich Bundestrainer Berti Vogts, nachdem es ihm gelungen war, ein Europameisterschaftsquartier für seine Mannschaft aufzutreiben. Das Hotel „Stallet“ liegt in Atvidaberg, 60 Kilometer südlich von Norrköping, wo der Weltmeister seine Vorrundenspiele gegen Schottland und die GUS austragen wird. Nur gegen die Niederlande geht es in Göteborg. Das Hotel Stallet ließ Baron Seth Adelsward 1857 erbauen, es diente erst der Unterbringung von Kühen und Ochsen, später gewährte es 80 Pferden Unterschlupf — traditionsreicher Boden also, auf dem sich Bertis Herde während des Turniers bewegen wird.

Die von Schwedens größtem Fußballer Niels Liedholm vorgenommene Auslosung stieß allenthalben auf Genugtuung. Gastgeber Schweden, Frankreich, Jugoslawien und England in Gruppe 1; Deutschland, Schottland, GUS und Niederlande in Gruppe 2 — eine ausgewogene Verteilung, bei der sich jeder Chancen ausrechnen kann. Außer Schottland natürlich, das bislang noch bei jedem großen Turnier in der Vorrunde rausgeflogen ist und laut Trainer Roxburgh schon froh ist, „mit dem Weltmeister in einer Gruppe spielen zu dürfen.“

Der Weltmeister selbst möchte nun gern Europameister werden, auch wenn Ex-Teamchef Franz Beckenbauer durch seine traurigen Erfahrungen beim FC Bayern ungewohnt kleinmütig geworden ist: „Bei etwas Glück ist auch das Endspiel keine Utopie.“ Da ist Berti Vogts doch aus ganz anderem Holz geschnitzt: „Wir streben den Titel an.“ Genau! Gut geblökt, Leithammel! Das und nichts anderes ist es, was „der Deutsche“ hören will. Matti

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